In der Thüringer AfD wächst der Druck auf die Landeschefs Höcke und Möller. Immer mehr Mitglieder kritisieren, sie würden die Partei wie Diktatoren führen.
In der Thüringer AfD wächst der Druck auf die Landeschefs Höcke und Möller. Immer mehr Mitglieder kritisieren, sie würden die Partei wie Diktatoren führen.Es ist ein Freitag im Juli, da muss Klaus Stöber eine Frage beantworten, über die er bislang noch nicht nachgedacht hatte. Ob er sich keine Sorgen um seine Sicherheit mache. Klaus Stöber, 62, sagt, diese Frage habe ihm ein MDR-Journalist gestellt. Er hätte sie erst gar nicht verstanden.
Eine Pizzeria in Eisenach. Der Mann, der in der AfD ein unausgesprochenes Tabu gebrochen hat, kommt gerade vom Tennis. Stöber sitzt gut gelaunt vor einem Steak und einem Bier. Fraktionskollegen haben ihn bekniet, keine Interviews zu geben. Es sind noch sechs Wochen bis zur Landtagswahl. Jetzt bloß keine Personaldebatte anzetteln, heißt es in Berlin.In Umfragen liegt die AfD in Thüringen mit 29 Prozent zwar immer noch auf Platz eins. Doch ihre Werte bröckeln.
Es ist ein Krimi, der sich da abgespielt hat. Und es ist wohl kein Zufall, dass es sich bei den beiden unterlegenen Bewerbern um enge Buddys von Stöber handelt. Dass sie überhaupt angetreten sind, hat viele überrascht. Ihre Namen standen nicht auf der Liste des Landesvorstands. In einer Tennishalle bei Eisenach setzen sich die beiden AfD-Kandidaten im Februar gegen die Höcke-Männer durch. Wochen später bekommen sie Post vom Landesschiedsgericht.
Der Richter urteilt, es bleibe dem Landesvorstand überlassen, den Vorschlag zu unterschreiben. „Ich halte das Urteil für nicht vertretbar“, sagt Rechtsanwalt Christian Sitter. „So eine Unterschrift ist eine reine Formalie. Sie liegt nicht im Ermessen des Landesvorstands. Sie soll die Ernsthaftigkeit des Wahlvorschlags demonstrieren.“Sitter vertritt AfD-Mitglieder in Parteiausschlussverfahren.
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