Die SPD schiebt nach der EU-Wahl ordentlich Frust. Einer gilt als einer der Hauptschuldigen für die Niederlage: Generalsekretär Kevin Kühnert. Zurecht?
Die SPD schiebt nach der EU-Wahl ordentlich Frust. Generalsekretär Kevin Kühnert gilt als einer der Hauptschuldigen für die Niederlage. Zurecht?
Jede Stimme, jeder Einsatz zählt: Mit dieser Botschaft trat der Generalsekretär vor der Europawahl überall auf, ob in Leipzig oder anderswo. Wahlkampf und Mobilmachen – das kann der Kühnert.Wenige Tage nach dem Auftritt in Leipzig fährt die SPD eine historische Niederlage ein, die auch dem Generalsekretär angelastet wird. Nur 13,9 Prozent haben die Partei bei der EU-Wahl gewählt. Ein Desaster.
Kühnert versuchte den Eindruck, der da entstehen musste, wieder geradezurücken. Doch das Entsetzen der Ampel-Partner war zu laut. Auch SPD-Co-Chef Lars Klingbeil distanzierte sich von jenem Mann, der eigentlich als sein politischer Buddy gilt: Es helfe nichts, auf andere zu zeigen. Und gab ihm – zumindest indirekt – einen mit. "Es gibt einige Dinge im Wahlkampf, die mir nicht gepasst haben", sagte Klingbeil. Diese müssten jetzt aufgearbeitet werden.
Als Juso-Chef scheute Kühnert keinen Konflikt, spitzte zu, prangerte an – damit trieb er die Große Koalition vor sich her, nicht zuletzt die SPD. Passt perfekt auf das Profil eines Generalsekretärs. Eigentlich. Doch als er 2021 ins Amt gewählt wurde, musste Kühnert rhetorisch abrüsten, plötzlich den Kurs derverteidigen – nicht selten politische Schwerstarbeit. Ausgerechnet Kühnert, der stets auf Angriff gespielt hatte.
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