Analyse: Der Star der Ampel ist verwundet: Für Lauterbach steht heute viel auf dem Spiel
Wenn PCR-Tests knapp sind, muss man sie rationieren. Dann bekommen sie nur das Krankenhaus- und das Pflegepersonal oder die sogenannten Vulnerablen. PCR-Tests bilden aber das so genannte Infektionsgeschehen am besten ab. Will sagen: Je weniger PCR-Tests, desto größter der Blindflug.Wenn die Omikron-Welle weiter so drastisch steigt wie gerade, müssen PCR-Tests rationiert werden. So weit, so klar.
Der Ärger geht gerade politisch heim mit dem Mann, dem bisher besonders viele Menschen ein besseres Corona-Management zugetraut haben. Und zwar, weil er vom Fach ist: Professor Karl Lauterbach. Man kann als normaler, gesetzestreuer und impfwilliger Bürger auch schon überrascht sein von der lapidaren Mitteilung, die Omikron-Fallzahlen würden von nun an geschätzt. Man kann das verstehen, die Inzidenzen gehen gerade durch die Decke. Offensichtlich besonders bei den Kindern. Und von denen sind viele – gottlob – zwar infiziert, aber ohne Symptome. Die Infektionen verlaufen glimpflich. Was allerdings einen Kollateralschaden mit sich bringt.
Als Reaktion auf die sogenannte Omikron-Wand nun die Nachverfolgung herunterzufahren, kann man gleichfalls begründen. Aber auch dies bleibt Ausdruck einer Mangelwirtschaft – die auf fatale Weise mit der Nachricht zusammenfällt, dass in Karl Lauterbachs Ministerium die Digitalabteilung mehr oder weniger verwaist sei – als Folge des Regierungswechsels.
Aber aus dieser taktischen, politischen Notwendigkeit erwächst eine inhaltliche Führungslosigkeit. Was in so einer zentralen Frage von erheblichem Polarisierungspotential schon fragwürdig ist. Ein Mangel jedenfalls, der ebenfalls droht, an Lauterbach hängen zu bleiben.
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