Der Notfallmediziner Frank-Peter Kaesler baute kurz nach der Flut im Ahrtal das zusammengebrochene Gesundheitssystem provisorisch wieder auf. Er sorgte dafür, dass Kranke und Verletzte in Containern behandelt werden konnten. Ein Jahr nach der Katastrophe spricht der Arzt auf FOCUS Online erstmals über den dramatischen Einsatz.
In den deutschen Flutgebieten haben zahlreiche Menschen alles verloren. FOCUS Online und die Marken der BurdaForward haben im vergangenen September ein Flut-Büro im Ahrtal eröffnet, um da zu sein, zu berichten und zu helfen. Hier finden Sie alle Einblicke und Berichte.Mehr als einmal in seiner langen Karriere hat sich Kaesler als notlagenerprobt und widerstandfähig erwiesen. Doch die Konfusion nach der verheerenden Flut stellte auch ihn vor völlig neue Herausforderungen.
„Flutarzt“ Kaesler selbst hielt die Stationen am Laufen. Gemeinsam mit einem Freund fuhr er im ganzen Landkreis Apotheken an und besorgte dringend gebrauchte Medikamente. Später durchforstete er ein Lager, in dem Arznei-Spenden aus ganz Deutschland lagerten, und verteilte sie auf die mobilen Praxen. Er erledigte Schriftkram, telefonierte mit Behörden und suchte im Krisenstab nach Lösungen für tausend Probleme.
Viele Patienten konnten sich nicht ausweisen. Die Flut hatte ihre gesamten Dokumente weggespült, Ausweise, Versicherungsdokumente, Krankenkassenkarten, alles. „Das war uns in dem Moment egal“, erklärt Kaesler. „Wir haben nur den Namen aufgeschrieben, fertig aus. Keine Bürokratie, kein Nachfragen. Das alles wäre unangebracht und unmenschlich gewesen.“ Auf die
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