Deutsche Diplomaten besuchten Damaskus und berichteten von der Zerstörung in der syrischen Hauptstadt. Die Bundesregierung hat weitere humanitäre Hilfe bereitgestellt. Gleichzeitig sucht die deutsche Regierung den Kontakt zu den neuen Machthabern in Syrien, unter anderem mit dem Anführer der HTS, Ahmed al-Scharaa.
Es ist eine Rückkehr nach langer Zeit, und vom Anblick, der sich ihnen bietet, sind die deutschen Diplomaten offenkundig erschrocken. In einer Aktuellen Stunde im Bundestag berichtet Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch, was sie von der kleinen Delegation gehört hat, die am Tag zuvor die syrische Hauptstadt besuchte.
Einer der Eindrücke, den die Kolleginnen und Kollegen mitgebracht hätten, sei „wie unglaublich die Zerstörung gerade auch in Damaskus ist, wo viele Menschen seit Jahren unterernährt sind“. Kurzfristig habe die Bundesregierung deshalb weitere acht Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereitgestellt. Seit 2012 ist die deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen. Nach dem Sturz des syrischen Diktators Baschar al-Assad sucht die Bundesregierung wie andere westliche Regierungen nun eilig Kontakt zu den neuen Machthabern. Die Wiederannäherung ist heikel; sie soll nicht gleich einer diplomatischen Anerkennung gleichkommen. Aufgabe des Nahost-Beauftragten des Auswärtigen Amts, Tobias Tunkel, war es daher, überhaupt erst einmal den Gesprächsfaden aufzunehmen. Begleitet wurde er auf der eintägigen Reise nach Damaskus von einer Vertreterin des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die beiden weiblichen Delegationsmitglieder trugen keine Kopftücher Empfangen wurden die Deutschen auf höchster Ebene – und mit offenen Armen. So konnten sie eine Stunde lang mit HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa sprechen. Im Kurznachrichtendienst X wurden Bilder der Begegnung gepostet, die eine konzentrierte und geschäftsmäßige Gesprächsatmosphäre illustrieren. Al-Scharaa ist erkennbar um einen staatsmännischen Habitus und darum bemüht, Sorgen zu zerstreuen, die neuen Machthaber könnten in Syrien ein islamistisches Schreckensregime nach dem Vorbild der Taliban in Afghanistan errichten. Früher war die HTS eng mit der Terrororganisation al-Qaida verbunden. Sie wird international immer noch als terroristische Vereinigung eingestuf
Syrien Diplomatie HTS Damaskus Humanitäre Hilfe
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