Ein neues Gesetz in Bayern verpflichtet Kitas, die Deutschkenntnisse aller Vorschulkinder bis Ende Januar zu testen. Kinder, die die Prüfung nicht bestehen, müssen an Sprachkursen teilnehmen. Während die Opposition das Gesetz für unzureichend hält, sehen manche Kitas darin einen wichtigen Schritt zur Sprachförderung. Die Umsetzung stellt jedoch Herausforderungen dar, wie beispielsweise die Suche nach freien Plätzen in den Kitas und der Mangel an Personal für die Sprachkurse.
Bis Ende Januar müssen Kita s in Bayern die Deutschkenntnisse aller Vorschulkinder überprüfen. Das neue Gesetz sieht verpflichtende Tests für alle Vorschulkinder vor, damit ihr Deutsch bis zum Eintritt in die Grundschule gut genug ist. Bis zum Ende des Monats müssen die Kindertagesstätten deshalb ihre Vorschulkinder testen und sie gegebenenfalls zu Sprachkurs en verpflichten. Die Opposition hält das Gesetz für unzureichend, um Sprachkompetenzen zu verbessern.
„Von einem Sprachtest allein lernt kein Kind Deutsch“, bemängelt Simone Strohmayr, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag. Es brauche weitere Instrumente, um die Kinder zu fördern. Vieles bleibt dabei beim Alten: Sprachstanderhebungen gibt es schon jetzt, auch den Vorkurs Deutsch 240, an dem die Kinder bei Nichtbestehen der neuen Spracherhebung teilnehmen müssen, existiert bereits. Die Zahl 240 setzt sich aus 120 Stunden Sprachförderung in der Kita und 120 Stunden in der Grundschule zusammen. Neu ist, dass jetzt die Grundschulen verpflichtet sind, ein Sprachscreening mit allen ihnen zugewiesenen Kindern durchzuführen. Dafür brauchen sie zuvor eine Bescheinigung von der Kita - die diese bis 31. Januar bereitstellen muss. Neu ist außerdem, dass auch die Kinder getestet werden, die keine Kindertageseinrichtung besuchen. Zudem ist der Vorkurs Deutsch 240 bei Nichtbestehen jetzt verpflichtend, während er zuvor optional war. Sprechen die Kinder auch nach dem Kurs nicht gut genug Deutsch für den Unterricht, sollen sie ein Jahr länger im Kindergarten bleiben und später eingeschult werden. Tanja Vogel vom Kindergarten St. Michael in Eppishausen im Unterallgäu kritisiert, dass sie und ihr Team durch die Einführung der neuen Erhebung zusätzliche Arbeit hätten. Trotzdem findet sie es wichtig, dass durch das neue Gesetz auch die Kinder getestet und zum Vorkurs verpflichtet werden, die bislang keine Einrichtung besuchen. Aber: „Ich habe gar keine freien Plätze mehr für diese Kinder.“ Das gibt auch SPD-Politikerin Simone Strohmayr zu bedenken: Durch die neue Verpflichtung sei davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den Vorkursen steigt. Deshalb brauche es genügend Kitaplätze. In der Vergangenheit seien die Sprachkurse zudem oft wegen Personalmangels abgesagt worden. Sie fordert deshalb mehr Geld vom Freistaat für die Sprachförderung in den Kitas. Insbesondere Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationsgeschichte sollten gezielt gefördert werden. Eine solche Kita ist Credolino, ein Haus für Kinder in Augsburg. Geschäftsführerin und Erzieherin Tanja Rüb geht davon aus, dass fast alle der 18 Kinder, die ab September Vorschulkinder sind und deshalb jetzt getestet werden müssen, zu einem Vorkurs Deutsch 240 verpflichtet werden. Gerade deshalb ist sie froh über das neue Gesetz: „Für die Kinder ist es wichtig, die Sprache gut zu beherrschen, bevor sie in die Grundschule kommen. Das wird jetzt auch für die Eltern deutlich.“ In ihrer Kita hat sie unabhängig vom neuen Sprachförderungsgesetz seit vergangenem Jahr eine gesonderte Gruppe für Vorschulkinder, in der sie spielerisch die Sprache üben. Zwischen der Einführung des Gesetzes Mitte Dezember und der Frist Ende Januar sei wenig Zeit gewesen
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Sprachtest in bayerischen Kitas: Opposition kritisiert, Kitas sehen mit gemischten Gefühlen aufIn Bayern müssen Kitas bis Ende Januar die Deutschkenntnisse aller Vorschulkinder testen. Das neue Gesetz sieht verpflichtende Tests vor, damit die Kinder bis zum Eintritt in die Grundschule ausreichend Deutsch sprechen. Die Opposition kritisiert das Gesetz als unzureichend und fordert weitere Förderinstrumente. Viele Kitas begrüßen das Gesetz, sehen aber die Problematik der steigenden Nachfrage nach Sprachkursen und den Mangel an Kitaplätzen.
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