Nach der gescheiterten Commerzbank-Fusion sind die Investoren höchst skeptisch - und die Bank zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um wirklich nach vorne zu schauen
Konzernchef Sewing will darüber noch nicht sprechen. Man lasse sich nicht von Spekulationen über strategische Optionen leiten, stellt er auf mehrmalige Nachfrage von Analysten klar. Ein Plan B, wie die Bank ihre Strategie nach dem Ende der Fusionsgespräche ändern wird, ist also noch nicht spruchreif.
Immerhin:"Wir haben uns eine Reihe von Alternativen angeschaut in den vergangenen Wochen", sagt Sewing. Man habe einen Zusammenschluss auf dem Heimatmarkt mit anderen Optionen vergleichen wollen, man habe etwas tun müssen: Damit erinnert er an die gefährliche Lage, in der sich die Deutsche Bank Anfang des Jahres befand, nach der Geldwäscherazzia Ende November und schwachen Zahlen im letzten Quartal 2018.
Sewing passt nun auf, nicht mehr zu versprechen, als er auf jeden Fall halten kann."Jetzt liegt unsere volle Aufmerksamkeit darauf, unseren Plan umzusetzen", sagt er. Dazu gehören eine strikte Kontrolle der Kosten, der versprochene Stellenabbau auf weniger als 90 000 Vollzeitstellen und das Infragestellen unprofitabler Bereiche des Investmentbankings.
Dazu hat Sewing der Bank am Donnerstag erneut eine"aktive Rolle" zugedacht bei der Konsolidierung im europäischen Bankenmarkt mit seinen etwa 5500 Instituten. Eine Übernahme der Deutschen Bank durch ein ausländisches Institut ist unwahrscheinlich, dafür gilt sie als zu komplex und riskant, dafür sind ihre Ertragsaussichten zu unsicher.
Die Führungsmannschaft der Commerzbank kann da entspannter sein und wird nun beobachten, wie weiterhin Gerüchte über eine Übernahme durch einen ausländischen Konkurrenten die Runde machen. Aber vielleicht es zu kurz gedacht, die Commerzbank als natürlichen Übernahmekandidaten zu betrachten. Dem Vernehmen nach gibt es bislang noch nicht einmal Gesprächsanfragen.
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