Seit einem Jahr leitet Ulrich Schwer das Fünfsternehaus am Bebelplatz. Ein Gespräch über das Ende der Galeries Lafayette, die Renaissance von Mitte und diesen schrecklichen Flughafen.
Seit einem Jahr leitet Ulrich Schwer das Fünfsternehaus am Bebelplatz. Ein Gespräch über das Ende der Galeries Lafayette, die Renaissance von Mitte und diesen schrecklichen Flughafen.betritt, dem fällt erst mal der stilisierte Vogelkäfig auf: Signalrot leuchtet das hängende Neonröhrengestell von der Decke hinab. „Das ist definitiv eines der am meisten fotografierten Motive in unserem Haus“, sagt der„Immer wieder“ – das kann man sich redlich vorstellen.
Ich würde sagen, je länger man in diesem Beruf arbeitet, desto mehr Verständnis stellt sich für das Treiben hinter den Kulissen ein. Wenn im Service vielleicht mal etwas schiefläuft, das Essen ein bisschen später kommt, die Bedienung nicht stetig Wasser nachschenkt, dann kann ich mir besser als andere vorstellen, was vielleicht die Gründe dafür sein könnten. Dann schnappe ich mir eben selbst die Wasserflasche und gieße nach.
Das stimmt. Wenn wir zum Beispiel sozusagen ein paar Krisen zurückgehen, nämlich zur Pandemie, dann sehen wir, dass sich die Branche seitdem stark verändert hat. Die Löhne in unserem Bereich – und das wissen viele eben nicht – sind seitdem um fast 40 Prozent gestiegen. Das ist für eine Branche, die von vornherein nicht die größten Erträge erzielt, sehr schwer zu kompensieren.
Berlin-Mitte war, ist und bleibt das kulturelle Herz der Stadt, davon bin ich fest überzeugt. Vom Brandenburger Tor über den Dom bis zum neu aufgebauten Stadtschloss befindet sich hier doch wahnsinnig viel, was Berlin zu bieten hat, gerade für Touristinnen und Touristen. Insofern bin ich unglaublich froh, dass auch unser Hotel de Rome an diesem neuralgischen Punkt positioniert ist – und dass wir mit unserem Haus ein bisschen Leben in diesen Bereich bringen können.
Natürlich würde auch ich mir wünschen, noch mehr Berliner Gäste im Haus zu haben. Aber ich würde sagen, die sogenannte Schwellenangst war früher noch größer. Wir selbst haben zum Beispiel mit unserer Dachterrassenbar ein Angebot, dass auch von Menschen aus der Stadt sehr gut angenommen wird.
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