Donald Trumps zweite Amtszeit startet mit einer radikalen „America First“-Strategie, die die deutsche Wirtschaft stark beeinflussen wird. Experte Kishor Sridhar zeigt, welche Chancen sich für deutsche Unternehmen ergeben könnten, wenn sie die neuen Zeiten aktiv gestalten.
Donald Trump hat seine zweite Amtszeit gestartet, genau wie er es versprochen hatte: mit einer Flut von Dekreten und seiner kompromisslosen „America First“-Strategie. Diese Strategie wird die Weltwirtschaft und auch die deutsche Wirtschaft radikal verändern. Doch um erfolgreich zu sein, hilft es nicht, über Veränderungen zu klagen, sondern Risiken zu erkennen und Chancen zu nutzen.
Kishor Sridhar, Experte für Change, Führung und Digitalisierung, zeigt, welche Chancen sich für deutsche Unternehmen ergeben könnten, wenn man die neuen Zeiten aktiv mitgestaltet.Betrachten wir mal die wichtigsten Dekrete nüchtern aus der wirtschaftlichen Perspektive: Trump setzt auf Deregulierung und weniger Bürokratie. In den USA stoppt er die Einführung neuer regulatorischer Vorgaben in allen Wirtschaftsbereichen. Er hat per Erlass 78 Anordnungen seines Vorgängers Joe Biden aufgehoben, die hauptsächlich Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutzregelungen betrafen. Dies bringt sowohl Risiken als auch Chancen für deutsche Unternehmen mit sich. Die Deregulierung verschafft US-Unternehmen in der Chemie-, Automobil- und Maschinenbaubranche Kostenvorteile. Deutsche Unternehmen wie BASF oder Siemens, die an strikte europäische Vorgaben gebunden sind, könnten Schwierigkeiten haben, in diesen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Deutsche Unternehmen mit bedeutenden US-Aktivitäten wie Bayer oder Daimler könnten von der Deregulierung profitieren, da sie ihre Geschäftstätigkeit in den USA kostengünstiger gestalten können. Doch Trump geht noch weiter. Er erklärte einen „nationalen Energienotstand“ und beschleunigt die Genehmigungsverfahren für neue Öl- und Gasprojekte. Die verstärkte Nutzung fossiler Brennstoffe könnte den globalen Fortschritt bei der Energiewende verlangsamen. Deutsche Anbieter erneuerbarer Energien könnten Marktanteile verlieren. Gleichzeitig könnten sinkende Öl- und Gaspreise die Produktionskosten in energieintensiven Branchen wie Chemie (BASF) und Stahl (ThyssenKrupp) senken, was deren Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Trump verschärft auch die Einwanderungsregeln. Die USA könnten an Attraktivität als Einwanderungsland verlieren. Der Fachkräftemangel in den USA dürfte zunehmen, was auch deutsche Unternehmen mit US-Standorten wie SAP und Infineon belasten könnte. Deutschland könnte gezielt qualifizierte Arbeitskräfte anziehen, die in den USA keine Perspektive mehr sehen. Dies könnte Unternehmen in Deutschland sowie die Start-up-Szene stärken. Trump hat den Austritt der USA aus der WHO angeordnet. Der Austritt der USA könnte die globale Gesundheitszusammenarbeit schwächen. Deutsche Pharmaunternehmen wie BioNTech oder Bayer könnten vor Herausforderungen stehen, wenn internationale Gesundheitsstandards uneinheitlicher werden. Deutschland könnte eine führende Rolle in der globalen Gesundheitsarchitektur übernehmen. Deutsche Unternehmen könnten von neuen Partnerschaften und Förderprogrammen profitieren, die durch eine Neuordnung der globalen Gesundheitszusammenarbeit entstehen.
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