In einem einzigen 50-Kilowatt-Akku stecken etwa vier Kilogramm Lithium, elf Kilo Mangan, 12 Kilo Kobalt, 12 Kilo Nickel: ein Schatz, der oft einfach als Sondermüll endet. Das Recycling ist aufwendig und umweltschädlich - zumindest bislang.
verschärft die Probleme in den Abbaugebieten. Und die mühsam gewonnenen Rohstoffe landen am Ende vielfach im Müll: Das Recycling ist kompliziert und gelingt nur mithilfe oft giftiger Chemikalien. Ein von Karlsruher Forschenden entdecktes Verfahren könnte das nun ändern. Doch unabhängige Experten sind zurückhaltend.
Die Abfallmengen, um die es geht, sind aktuell noch gering, doch dies dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. Der Chemiekonzern BASF baut im brandenburgischen Schwarzheide bereits vorsorglich eine Recyclingfabrik, die 2024 eröffnen soll. Auch Volkswagen und Mercedes-Benz errichten Pilotanlagen. Hinzu kommen von der Autoindustrie unabhängige Recyclingfirmen, die ein Millionengeschäft wittern.
Forschende am Karlsruher Institut für Technologie haben nun ein Verfahren entwickelt, das ohne giftige Chemikalien auskommt. In der Fachzeitschriftstellt das Team um Oleksandr Dolotko die neue Methode vor, mit der über 70 Prozent des Lithiums aus Batterieabfällen zurückgewonnen werden sollen. Um das zu erreichen, schreddern die Fachleute nicht nur die Batterien, sondern zermahlen sie auch.
Das KIT-Institut für Angewandte Materialien - Energiespeichersysteme hat für das Forschungsprojekt mit dem Helmholtz-Institut Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung und dem Energiekonzern EnBW kooperiert. Da die mechanochemische Reaktion bei Umgebungstemperatur und -druck abläuft, sei das Verfahren besonders energieeffizient,. Ein weiterer Vorteil liege im einfachen Ablauf, wodurch der Einsatz im industriellen Maßstab erleichtert werde.
Bei anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit Batterie-Recycling beschäftigen, klingt indes Skepsis durch."Das beschriebene Verfahren ist sicherlich interessant, da es mit relativ wenig bedenklichen Chemikalien auskommt", sagt Christoph Neef, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung . Allerdings sei die Rückgewinnungsquote von 70 Prozent recht gering.
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