Rund 50.000 Homosexuelle wurden wegen sexueller Handlungen verurteilt. Seit 2017 können Betroffene Entschädigung einfordern. Doch nur wenige tun dies.
Ehemaliges Verbot sexueller Handlungen: Erst 357 Betroffene stellten Antrag Rund 50.000 Homosexuelle wurden wegen sexueller Handlungen verurteilt. Seit 2017 können Betroffene Entschädigung einfordern. Doch nur wenige tun dies.
BONN epd | Sieben Jahre nach der Entscheidung des Gesetzgebers, Menschen zu rehabilitieren und zu entschädigen, die wegen homosexueller Handlungen verurteilt worden sind, gehen kaum noch entsprechende Anträge ein. Im vergangenen Jahr waren es nur fünf solcher Anträge, in diesem Jahr bis zum 1. Juli neun, wie das Bundesamt für Justiz mit Sitz in Bonn dem Evangelischen Pressedienst mitteilte.
Laut einem Rechtsgutachten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wurden in der Bundesrepublik bis 1969 rund 50.000 Männer auf Grundlage des damaligen Verbots sexueller Handlungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts verurteilt. Zwar wird davon ausgegangen, dass sehr viele davon nicht mehr leben. Dennoch rechnete die Bundesregierung zum damaligen Zeitpunkt mit mehreren Tausend Anträgen.
Paragraf 175 Homophobie Justiz Deutschland Politik Taz Tageszeitung
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