Ein „BaumEntscheid“ soll das Berliner Stadtgrün retten und die Stadt klimafest machen. Dass die Initiative so unvermittelt kommt, wirft Fragen auf.
Woran ist der Volksentscheid „Berlin 2030 klimaneutral“ im Frühjahr gescheitert? Dass seine Forderungen zu abstrakt waren. Was hingegen ist zum Anfassen konkret, wird von den BerlinerInnen geliebt und eignet sich darum deutlich besser für ein Volkgesetzgebungs-Projekt? Ein Baum. Das ist die Logik hinter der Initiative BaumEntscheid, die in der vergangenen Woche einen Aufschlag gemacht, Ziele und Zeitplan präsentiert hat.
Dabei setzt Strößenreuther, zweifellos die treibende Kraft hinter dem Projekt, wie schon beim Radgesetz, das er 2015 konzipierte, auf klar überprüfbare Zielwerte – wobei die konkreten Zahlen noch fehlen. Soundsoviele Bäume müssen jährlich gepflanzt werden, um soundsoviel Prozent muss das „Berliner Grünvolumen“ wachsen, soundsoviel „Baum-/Schattenvolumen“ sollen alle BerlinerInnen maximal 50 Meter von ihren Wohnungen entfernt vorfinden.
Kann die Bevölkerung so etwas durchdrücken, wenn die Parteien es schon nicht hinkriegen? Zusätzlich zu der Legion an Forderungen, die das Positionspapier des Baumentscheids enthält, und die das 5- oder 10-Milliarden-Klimasondervermögen des CDU-SPD-Senats sehr schnell sehr alt aussehen lassen würden? Nach dem Erfolg von „Deutsche Wohnen und Co.
Und viel wichtiger noch: Was für ein Kalkül steckt hinter diesem Alleingang, der quasi aus dem Nichts kommt? Ohne dass die Initiative das mit den Verbänden und Organisationen abgesprochen hätte, die seit eh und je an diesen Themen arbeiten und sich im Übrigen selbst mit der Idee eines ganz ähnlichen Volksentscheids tragen?
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
„Zehntausendfaches menschliches Leid“: Ein Berliner Notarzt berichtet von seinem Einsatz in der UkraineDer Notarzt Tankred Stöbe war fünf Wochen für Ärzte ohne Grenzen in der Ukraine und hat viele Opfer des Krieges getroffen. Hier berichtet er davon.
Weiterlesen »
Schwarz, Leder und ein bisschen verrucht: Berghain-Türsteher zeigen Kunst auf der Berliner Art WeekSven Marquardt ist nicht der einzige Berghain-Türsteher, der nebenher als Fotograf arbeitet. Er und sein Kollege Mischa Fanghaenel präsentieren in Berlin derzeit Ausstellungen.
Weiterlesen »
Für Berliner Singles nur noch eine Ein-Zimmer-Wohnung zulässig!Um die akute Wohnungsnot in Berlin zu bekämpfen, will der Senat zu drastischen Mitteln greifen. Bei Neuvermietungen landeseigener Wohnungen soll eine Maximal-Größe gelten.
Weiterlesen »
One Piece: Eine der wichtigsten Figuren wird die Netflix-Serie vor ihr größtes Problem stellenDie Lösung dazu ist einfach - und ein Frosch.
Weiterlesen »
Berlin Art Week: Sven Johne hat ein Auge und ein Ohr für die Abgehängten im OstenDer Berliner Fotograf und Videokünstler erzählt mit ruhigem, genauem und ostdeutschem Blick Zeitgeschichte. Jetzt hat „Das sowjetische Hauptquartier“ Premiere
Weiterlesen »
Hertha-Sportdirektor Weber: 'Es ist ein bisschen wie ein Neustart'Viel Geduld musste Hertha-Coach Pal Dardai inmitten des Total-Umbaus im Sommer aufbringen. Geduld fordert er von seinem Team auch am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig.
Weiterlesen »