Die Hauptstadt von Litauen hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Besonders kulinarisch. Eine Reise durch Vilnius.
Cedric Blombergist das letzte der drei baltischen Länder, die dem elitären Club der Michelin-Staaten angehören könnten. Nur eineinhalb Stunden Flug trennen Vilnius von Berlin , ein Katzensprung.Ja, ich möchte über weitere Beiträge informiert werden. Ich bin damit einverstanden, dass die Berlin er Verlag GmbH zu diesem Zweck meine E-Mail-Adresse speichert. Diese Einwilligung kann ich jederzeit widerrufen.
Seit 1990 ist man souverän, aber bei der Transformation haben die Litauer eine Erfahrung durchgemacht, mit der sich viele Länder in der ehemaligenSelbstredend dürfen dort die obligatorischen EU-Schautafeln, die die „Großzügigkeit“ des alten Europas preisen, nicht fehlen, genauso wenig wie die angrenzenden Hipster-Cafés, in denen man Espresso Tonic undEine gewisse Distanz zum polierten Eindruck der Cafés und Museen bleibt.
Guide Michelin, Start-ups, mexikanische Restaurants, Craft Beer, Avocado-Toast: die Stadt hat einen rasanten Wandel hingelegt und findet den Anschluss an die Hipsterkultur des Westens.
Küchenchef Andrius Kubilius serviert handgeerntetes Gemüse und Kräuter von der eigenen Farm; kombiniert diese mit Fleisch und Fisch von höchster Qualität. Die Gänge sind ausgefallen und sollen, so Kubilius, auf die Suche nach der litauischen Essenz gehen: Macarons mit Entenpastete, Tartar mit Haselnüssen und litauischem Hartkäse, Donuts mit geschmortem Rindfleisch, Vanilleeis mit sauren Ameisen.
Viel scheint von außen auf Vilnius einzuwirken, auch kulinarisch. Dabei bleibt die Stadt auf der spannenden Suche nach sich selbst. Die komplexen historischen und systemischen Zäsuren, der rasante ökonomische Aufstieg und der plötzliche Wohlstand. Kaum hatte Litauen Zeit, all das zu verarbeiten. Das schmeckt man – und das ist auch gut so.1986_gallery
o Hier ist Vilnius plötzlich wie Berlin. Auf einem ehemaligen Abstellgleis am Hauptbahnhof sitzen junge Studenten und trinken ausgezeichnete Drinks – auf den Toiletten pinkeln sie auf ein Portrait von Putin.
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