Für Frankreichs Staatschef ist das Ergebnis der Parlamentswahl ein Debakel. Nach einem herben Sitzverlust kann er nur noch mit relativer Mehrheit weiterregieren und muss bei anderen Parteien Unterstützung suchen. Zugleich trumpft die Rechte Le Pen mit ihrer Partei auf.
Fast konnte man meinen, der Kalender auf internationaler Bühne ließe Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron kaum Zeit für einen Heimatstopp für die Parlamentswahl.
und Europa voranzutreiben, braucht er nun im Parlament die Unterstützung anderer Lager, und seine gestärkten Gegner werden keine Möglichkeit ungenutzt lassen, Einfluss zu gewinnen. Eine solche Regierung nur mit relativer Mehrheit gab es in Frankreich zuletzt unter François Mitterrand .
begleiteten ersten Amtszeit herrscht viel Enttäuschung mit dem als Überflieger gestarteten Jung-Präsidenten.Abzulesen ist das im Wahlergebnis vom Sonntagabend. Nach den Hochrechnungen kassiert das Präsidentenlager herbe Verluste und kommt nur noch auf 210 bis 250 der 577 Parlamentssitze. 289 wären für die absolute Mehrheit erforderlich gewesen.
Mélenchon griff Macron und dessen Lager am Wahlabend scharf an. „Das ist ein totales Debakel der Präsidentenpartei.“ Mélenchon sprach auch von einer „Wahlniederlage des Macronismus“. Er erneuerte den Anspruch des von ihm geführten Linksbündnisses, das Land regieren zu wollen. „Alle Möglichkeiten sind in eurer Hand“, rief er vor jubelnden Anhängern.
Spektakulär ist indes der Zuwachs des rechten Rassemblement National von Marine Le Pen, dass die Anzahl seiner Parlamentssitze nach den Hochrechnungen mehr als verzehnfachen kann auf 80 bis 100 Sitze. Bislang hatte das Mehrheitswahlrecht die Partei ausgebremst, nur wer einen Wahlkreis für sich gewinnt, erzielt einen Sitz, Zweitstimmen gibt es in Frankreich nicht. Nun wurde die rechte Partei in deutlich mehr Wahlkreisen stärkste Kraft.
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