Gisèle Pelicot ist eine Heldin: Unfreiwillig, möchte man sagen, denn was ihr angetan wurde, ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Dass sie mit erhobenem Kopf und stolzem Blick in Erinnerung bleiben wird, liegt allein an ihr und ihrer Stärke.
"Bravo Madame" und"Gisèle, Gisèle"-Rufe begleiten die 72-Jährige, die eine Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhindert hatte,"damit die Scham die Seite wechselt".
Und später würde sie dann die Enkel von der Schule abholen - das wären Möglichkeiten im Leben einer 72-Jährigen, wenn alles gut gegangen wäre. Ist es aber nicht. Gisèle Pelicot wird die nächsten Wochen in einem Gerichtssaal verbringen, denn sie wurde zehn Jahre lang von ihrem Ehemann unter Drogen gesetzt und in bewusstlosem Zustand, ohne ihr Wissen, von ihm und fremden Männern vergewaltigt, befingert, gefilmt.
Also - was sagt das über "die Männer"? Von 85 Männern, die bei den Pelicots die Schlafzimmertür öffneten, sollen nur zwei von ihrem Vorhaben abgelassen haben, als ihnen klar wurde, dass die Frau, die ihnen dargeboten wurde, nicht bei Bewusstsein war. Macht sie das zu besseren Männern? Wohl kaum, aber die erschreckende Zahl von 83 Männern bediente sich an der wie leblos daliegenden Frau.
Säuberlich, auf seiner Festplatte im Ordner "Missbrauch" angelegt, kommen diverse "Unterordner" zum Vorschein. Die Zuschauer im Gericht sollten den Saal verlassen, Journalisten konnten bleiben.
Frankreich Vergewaltigung Sexueller Missbrauch Prozesse
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