Die Eintracht Frankfurt erlitt eine 0:2-Niederlage gegen AS Rom im Achtelfinale der UEFA Europa League. Der Auftritt der Hessen wurde als lethargisch und ohne Durchschlagskraft kritisiert. Die Abwesenheit von Torjäger Omar Marmoush wirkte sich negativ auf die Frankfurter Offensive aus.
Der AS Rom reichte eine durchschnittliche Leistung, um gegen Eintracht Frankfurt einen ungefährdeten 2:0-Sieg einzufahren. Der hasenfüßige Auftritt der Hessen wirft Fragen auf. Das Fehlen von Omar Marmoush taugt nicht als alleinige Erklärung. Eine kommentierende Analyse.Das altehrwürdige Stadio Olimpico war gut gefüllt, 64.458 Zuschauer schufen einen würdigen Rahmen für das Duell zweier großer Traditionsklubs.
Die inbrünstig intonierte Roma-Hymne sorgte schon vor dem Anpfiff für Gänsehaut-Atmosphäre. In früheren Jahren wuchs die Eintracht oft über sich hinaus, wenn sie in besonderen Stadien vor einer solchen Kulisse spielen durfte. Erinnert sei an den... Mit einem beherzten Auftritt wäre in Rom wahrscheinlich mehr drin gewesen. Die Hausherren pressten kaum und spielten nach dem Motto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Deshalb hatte die Eintracht trotz ihrer individuellen fußballerischen Unterlegenheit immer wieder auch selbst längere Ballbesitzphasen. Die Statistik weist mit 53 Prozent sogar mehr Ballbesitz für die Hessen aus. Allerdings ist Ballbesitz in torungefährlichen Räumen kein Gütesiegel. Die Darbietung im Angriffsdrittel war ein einziges Defizit. Hugo Ekitiké zeigte eine seiner schlechtesten Leistungen im Eintracht-Trikot; der überraschend für die Startelf nominierte Fares Chaibi spielte harmlos wie ein Miezekätzchen; auch über die Flügel kamen kaum Impulse. Lediglich Youngster Jean-Matteo Bahoya gelang es einmal, Gefahr heraufzubeschwören: Mit einer guten Flanke bediente er Hugo Larsson, der per Kopf an AS-Keeper Mile Svilar scheiterte (22.). Das war die einzige Großchance auf Frankfurter Seite. Auf der Klassenfahrt nach Rom wirkte das Team über weite Strecken seltsam lethargisch. Niemand wuchs über sich hinaus. Im Gegenteil. Wir waren sehr verhalten, der Mut und die Überzeugung fehlten. Deshalb haben wir kaum Torchancen kreiert. Wir hatten keine Durchschlagskraft', moniert Sportvorstand Markus Krösche. Dino Toppmöller bewertet es etwas anders. An Anfang hatten wir eine gute Kontrolle. Ich will gar nicht sagen, dass wir nicht mutig genug waren. Wir waren einfach nicht sauber genug und kamen nicht so ins letzte Drittel, aber Rom auch nicht. Sie machen aus dem Nichts das Tor', resümiert der Coach. Unterm Strich sah aber auch er kein gutes Spiel. Die in der ersten Hälfte noch 'sehr gute Struktur mit dem Ball' sei nach der Pause 'gar nicht mehr' vorhanden gewesen. Hinzu kam, dass die Gegentore relativ einfach fielen. Vor dem 0:1 hätte schon die Flanke unterbunden werden müssen, anschließend ließ Ansgar Knauff seinen Gegenspieler Angelino laufen. Es bestand auch die Möglichkeit, den Torschützen ins Abseits zu stellen. Eine fatale Fehlerkette. Beim 0:2 agierte Tuta dilettantisch, die Situation hätte allerdings auch schon zuvor auf der linken Seite bereinigt werden können. Doch der ansonsten starke Arthur Theate und Mahmoud Dahoud verloren entscheidende Zweikämpfe. Gegen Ende der Pressekonferenz, es ist schon kurz nach Mitternacht, kann Toppmöller seinen Frust nicht mehr verbergen. Der Elefant im Raum heißt Omar Marmoush. Das Fehlen des zu Manchester City gewechselten Top-Torjägers spürte man in Rom noch deutlicher als in den vergangenen Partien. 'Wir brauchen nicht um den Brei herumreden: Es ist schon eine Lücke aufgerissen. Alle wissen und sehen, dass da vorne jemand weg ist', sagt der Coach. Einige junge Spieler bräuchten mehr Rhythmus. Und dann hoffen wir natürlich, dass mit Elye Wahi jemand da ist, der diese Lücke füllen kann', betont Toppmöller. Dass Marmoushs Verlust 'nicht so reibungslos' aufgefangen werden kann, ist für ihn 'selbsterklärend'. Toppmöller führt aus: Das wäre ja auch ein Wahnsinn, wenn der Spieler, der die ganze Bundesliga zusammengeschossen hat, jetzt einfach so aus den eigenen Reihen ersetzt werden könnte. Wir müssen das als Mannschaft ein Stück weit auffangen. Der eine oder andere, der heute auf dem Platz war, muss natürlich auch besser spielen, sich besser zeigen und viel aktiver sein. Damit trifft der 44-Jährige den Nagel auf den Kopf. Auch wenn das gesamte Offensivspiel mit Zugpferd Marmoush höchstwahrscheinlich deutlich besser gewesen wäre, darf das Fehlen des Torjägers nicht als Alibi für eine derart dünne Leistung herhalten. Generell war das als Mannschaft einfach zu wenig', sagt auch Krösche. In der K.o.-Phase wird sich das Team deutlich steigern müssen, um vielleicht noch die eine oder andere Runde zu überstehen. Neben Hoffnungsträger Wahi werden dann auch die nachnominierten Nathaniel Brown und Oscar Höjlund dazustoßen. Das macht Mut. Zeitweise überschattet wurde das Spiel von Ausschreitungen auf den Rängen. Nach dem 1:0 beschossen Chaoten aus dem Roma-Block den Frankfurter Anhang mit Pyrotechnik. Im weiteren Verlauf feuerten auch Frankfurter mit Leuchtspur zurück. In Marseille trug 2022 ein Eintracht-Fan eine schwere Verletzung durch eine Leuchtrakete davon. Diesmal gab es offenbar keine Verletzten. Das war aus Frankfurter Sicht die beste Nachricht des Abends
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