Schluss und Tschüss: Nach 47 Jahren beendet Waltraud Meier ihre Karriere als Opernsängerin. In der Berliner Staatsoper singt sie ein letzte Mal die Klytämnestra in der „Elektra“ von Richard Strauss.
Kaum ist der letzte Ton verklungen am Freitag in der Staatsoper, da bricht ein Tumult los, wie man ihn sonst nur von den Bayreuther Festspielen kennt: Bravos und Applausgeprassel, Johlen, zustimmende Pfiffe, stampfende Füße. Der Saal tobt nach einer außergewöhnlichen Aufführung von– vor allem aber feiern die Leute eine Sängerin: Waltraud Meier, die nach 47 Jahren ihre Bühnenkarriere beendet.
Rosensträuße fliegen über den Orchestergraben hinweg, Matthias Glander, der Soloklarinettist der Staatskappelle lobt die stets freundliche Kollegialität der Sängerin, sagt: „Du bist eine von uns!“, Intendant Matthias Schulz rühmt sie als „Jahrhundertsängerin“. Und er übertreibt nicht: Mit einer seltenen Kombination aus Charisma und musikalischer Intelligenz hat sie Generationen von Klassikfans begeistert.
Wer Waltraud Meier am Freitag als Klytämnestra erlebt, schauspielerisch wie sängerisch präzise, auratisch in der Ausstrahlung, dazu beeindruckend textverständlich, würde ihr gerne noch weitere Jahre zuhören und -sehen. Doch sie setzt den Schlusspunkt selbstbestimmt – und bleibt auch in diesem emotionalen Moment ein „Gesamtkunstwerk aus Glamour und Bodenständigkeit“, wie es Staatsopern-Intendant Schulz formuliert.
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