Willkommen im 21. Jahrhundert: Nach 33 Jahren in Baden-Baden öffnet sich das frühere Fernsehfilmfestival als TeleVisionale endlich der Serie. Und erörtert ähnliche Themen wie die die Film-Jury: Scheitern und Sexismus.
Besser spät als nie. Baden-Baden, sagt Hans-Jürgen Drescher unterm Kuppeldach des prächtigen Kurhauses, „ist auf der Höhe unserer Zeit angekommen“. In seiner Funktion als Präsident der Deutschen Akademie der darstellenden Künste fügt er noch flugs „endlich“ hinzu und ergänzt für alle, die es verpasst haben: „Im 21. Jahrhundert.
Keine 60 Minuten zuvor saß schließlich der raumgreifende Regie-Revoluzzer Dominik Graf im Zentralsessel seiner sechsköpfigen Filmjury; jetzt nimmt die feingliedrige Schauspielerin Lavinia Wilson dort Platz, und dass man sich beim Beschreiben der Ausnahmeerscheinung im Gegensatz zum zweifachen Vater Graf verkneifen muss, ihre Kinder ins Feld zu führen, sagt schon einiges aus über die Branche und ihr Familientreffen.
Die Podiumsdiskussion bleibt anschließend so anregend, fruchtbar, kontrovers, doch gesittet wie fast alle öffentlichen Jury-Sitzungen zuvor. Umso deutlicher treten zwei Kernelemente der TeleVisionale zutage: Scheitern als Sujet mit Frauen, die männliche Gewalt erleben – mit einer Chuzpe am Rande der Rauflust angeprangert von den Hochschuldelegationen.
Bleibt abzuwarten, wie Jury und Publikum damit umgehen, aber in einem Punkt sind sich Film- und Serienbeobachtende einig: Weder weibliche Nacktheit noch Gewalterfahrung ist an sich bedenklich.
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