Im Bundeskanzleramt beraten Vertreter aus Politik und Wirtschaft erneut über Strategien gegen die drastisch steigenden Energiepreise. Eine Expertenkommission will ihren Abschlussbericht zur geplanten Gaspreisbremse übergeben.
Die Bundesregierung hatte die Expertenkommission Mitte September eingesetzt. Diese erarbeitete daraufhin Vorschläge, wie Haushalte und Unternehmen angesichts der hohen Gaspreise entlastet werden können. Demnach soll im Dezember durch Übernahme eines Monatsabschlags zunächst eine einmalige Entlastung erfolgen. Ab März soll dann die sogenannte Gaspreisbremse greifen. Heute sollen weitere Einzelheiten bekanntgegeben werden.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sprach sich zudem für eine Strom- und Dieselpreisbremse für Verkehrsunternehmen aus. Der EVG-Vorsitzende Burkert sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Schienenverkehr würde unbezahlbar, wenn die Preise auf die Kunden umgelegt würden. Er verwies zudem auf das Phänomen, dass vermehrt Diesel- statt Elektroloks eingesetzt würden, weil der Strompreis deutlich stärker als der Dieselpreis gestiegen sei.
Derweil hat die Inflation in der Eurozone im Oktober einen neuen Höchstwert erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg in einer ersten Schätzung mitteilte. Im September hatte die Teuerungsrate 9,9 Prozent betragen.
Wie bereits in den vergangenen Monaten legten vor allem die Energiepreise zu, und zwar um 41,9 Prozent. Am höchsten war die Inflationsrate mit jeweils rund 22 Prozent in Estland, Lettland und Litauen und am niedrigsten in Frankreich mit 7,1 sowie in Spanien mit 7,3 Prozent. Für Deutschland weisen die Statistiker von Eurostat einen Wert von 11,6 Prozent aus. Wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden ist die Rate höher als die 10,4 Prozent des Statistischen Bundesamts.Entdecken Sie den Deutschlandfunk
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