Der Bürgermeister der Kleinstadt Enerhodar spricht über seine Flucht vor der russischen Besatzung und die Gefahr eines Super-GAUs im AKW Saporischschja. Ein Interview.
Bürgermeister aus der Ukraine : „Ein Unglück in unserem Kernkraftwerk wäre zehnmal schlimmer als Tschernobyl “
Hier in Saporischschja leben rund 5.000 Einwohner aus Enerhodar. Diese Zahl schwankt jedoch stark – es hängt von der Situation ab. Gibt es schwere Angriffe auf die Stadt, fliehen unsere Bewohner weiter in Richtung Iwano-Frankiwsk oder Lwiw. Die Bindung ist da nicht so stark, aus Saporischschja weiter zu fliehen ist nicht mehr so schlimm. Man mietet sich die Wohnungen ohnehin nur für kurze Zeit.
Das ist eigentlich unmöglich. Das Gebiet des Kernkraftwerks ist russisch besetzt und aus der Ferne kann man keine derartige Aktion durchführen. Es ist eine Tatsache, dass das Kernkraftwerk kein Ziel der ukrainischen Geheimdienste ist. Korotkyj arbeitete vor der Besatzung im Kernkraftwerk, hatte jedoch keine hohe Position inne. Er entschied sich dann dafür, mit den Besatzern zusammenzuarbeiten. In weiterer Folge gab er ihnen eine Liste mit den Namen der Mitarbeiter und er bekam eine Position in der Verwaltung der Besatzungsmacht. Irgendwann wollte er das nicht mehr, infolge haben ihm die Russen eine leitende Funktion im Kernkraftwerk angeboten. Nur ein paar Tage später verletzte er sich dort (und verstarb.
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