In den betroffenen Gebieten steigt die Seuchengefahr. Die Bundesregierung will vom Erdbeben Betroffenen unbürokratische Visa ermöglichen.
Nach der Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet könnte die Zahl der Todesopfer nach Schätzungen der Vereinten Nationen auf mehr als 50 000 steigen. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sagte dem Senderam Sonntag im türkischen Erdbebengebiet Kahramanmaras, Schätzungen seien schwierig, aber die Zahl der Todesopfer könnte sich"verdoppeln oder mehr". Das sei"erschreckend". Derzeit liegt die Zahl bei mehr als 28 000.
Das Auswärtige Amt hat ihren Angaben zufolge gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium eine Task Force gebildet. Diese nehme noch am Wochenende ihre Arbeit auf."Ziel ist es, das Visaverfahren für diese Fälle so unbürokratisch wie möglich zu machen." Das Auswärtige Amt habe schon jetzt sein Personal an den Auslandsvertretungen verstärkt und Kapazitäten an den Visa-Annahmezentren in der Türkei umgeschichtet.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa soll die beschleunigte und prioritäre Visumvergabe Menschen zugute kommen, die von der Katastrophe individuell besonders betroffen sind - etwa durch tatsächliche oder drohende Obdachlosigkeit oder durch behandlungsbedürftige Verletzungen.
In der türkischen Stadt Kahramanmaras wurde ein neun Jahre alter Junge nach rund 120 Stunden in einem eingestürzten Haus gerettet, wie die israelische Armee mitteilte. Den Angaben zufolge ist er nach seinem Vater und seiner 14-jährigen Schwester das dritte Mitglied einer Familie, das von dem israelischen Team geborgen wurde. Seine Mutter sei dagegen tot aufgefunden worden.
Bislang sind im syrisch-türkischen Grenzgebiet mehr als 28 000 Menschen ums Leben gekommen. Der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in der Nacht zu Sonntag, in der Türkei seien mindestens 24 617 Menschen ums Leben gekommen. Aus Syrien wurden zuletzt 3574 Tote gemeldet.
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