Das deutsche Klimaziel für 2030 scheint wieder erreichbar: Im vergangenen Jahr hat es den stärksten Rückgang von Treibhausgasemissionen seit 1990 gegeben.
, der dem SPIEGEL vorab vorlag, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland rund 673 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das seien 76 Millionen Tonnen weniger als 2022 – ein Rückgang von rund zehn Prozent.
Der Bericht enthält auch Treibhausgas-Projektionen von 2024 bis 2030. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Ausstoß laut Klimaschutzgesetz um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken; bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als an anderer Stelle eingespart werden können. Laut UBA liegt der erwartete Rückgang derzeit bei knapp 64 Prozent im Vergleich zu 1990. Damit sei das deutsche Klimaziel für 2030 greifbar.
UBA-Präsident Dirk Messner erklärte: »Mit Blick auf das Jahr 2030 bin ich zuversichtlich, dass wir die nationalen Klimaziele einhalten können.« Man sei bereits ein großes Stück beim Klimaschutz vorangekommen. »Jetzt sehen wir in unseren Projektionen für 2030, dass diese Lücke geschlossen werden wird, wenn wir weiter so ambitioniert am Klimaschutz arbeiten.
Bisher mussten sich die Sektoren an ihre Emissionslimits halten und das zuständige Ministerium rasch Maßnahmen ergreifen, wenn die Werte überschritten wurden. Allerdings hat diedas Gesetz im vergangenen Jahr novelliert, noch ist es aber nicht abschließend beschlossen.
Auch für 2030 ist die Bundesregierung optimistisch: Laut den Prognosen werde dabei vor allem in der Energiewirtschaft und der Industrie weit mehr eingespart als ursprünglich angenommen. Beim Verkehrssektor entstehe bis 2030 allerdings eine kumulierte Minderungslücke von 180 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten – und auch der Gebäudesektor werde die Vorgaben nicht einhalten. Nach den Berechnungen soll das aber durch die anderen Sektoren wieder aufgefangen werden.