Millionen Menschen hungern, weil Lebensmittel zu teuer werden. Schuld daran ist längst nicht nur Russlands Krieg – sondern wofür wir unser Getreide nutzen. Drei Ansätze, wie in Zukunft alle satt werden könnten.
. Dort geben Familien schon seit Jahren bis zu 70 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Weltbankpräsident David Malpass hat dazu im April erklärt, wir hätten »keine Nahrungsmittel-, sondern eine Bezahlbarkeitskrise«.Und das gilt auch derzeit, denn: Getreide ist nach wie vor vorhanden, schließlich fahren auch andere Länder Ernten ein.
Für die Herstellung einer tierischen Kalorie braucht es im Durchschnitt sieben pflanzliche Kalorien. Das Getreide, das an Tiere verfüttert wird, könnte nach Informationen von »Brot für die Welt« 3,5 Milliarden Menschen satt machen – das sind um die 45 Prozent der Weltbevölkerung – und wäre so obendrein schonender fürs Klima, da so weniger CO₂ entstünde.
Die Forderung von NGOs nach einer ökologischeren Besteuerung von Lebensmitteln ist daher absolut sinnvoll. Schon viel zu lange verbilligt die Bundesregierung Fleisch, aber auch Eier und Milch durch einen abgesenkten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, während auf Getreidebrei und auch auf Pflanzendrinks etwa auf Basis von Hafer oder Soja die üblichen 19 Prozent anfallen.
»Nahrungsmittel sollten nur noch zur menschlichen Ernährung angebaut werden – und nicht, wie im Moment, zu einem Drittel in der Tierhaltung verfüttert oder als Biosprit verheizt werden« Biokraftstoffe wiederum sind eingeführt worden, um den Klimaschutz voranzutreiben und weniger abhängig vom Öl zu werden. Das ist sinnvoll, aber nur wenn Pflanzen wie Rüben und Weizen im Überfluss vorhanden sind. In einer Ernährungskrise wie der jetzigen gehören sie auf den Teller, nicht in den Tank.
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