Der erste Queer-Beauftragte des Landes Berlin, Alfonso Pantisano (SPD), sieht weiterhin viel Handlungsbedarf mit Blick auf die Rechte queerer Menschen. „Es gibt noch so viele rechtliche Missstände, an die wir ranmüssen“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir sagen auf der einen Seite, Berlin ist die Regenbogenhauptstadt und unter diesem Schirm des Regenbogens geben wir vor, dass man sich hier sicher fühlen kann“, sagte Pantisano. Die Realität sehe aber anders aus. Viele queere Menschen lebten in konstanter Angst vor Diskriminierung oder Angriffen.
Der Berliner Senat hat den 48-Jährigen Pantisano an diesem Dienstag zur „Ansprechperson Queeres Berlin“ ernannt, wie die Sozialverwaltung mitteilte. Pantisano ist fortan der Ansprechpartner des Senats für queere Communities in Berlin. „Mein Ziel ist, durch meine Arbeit meine Arbeit abzuschaffen“, sagte Pantisano der dpa. Er wolle seine Stimme Teilen der queeren Community leihen, die wenig sichtbar und hörbar sind.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Pantisano engagiert sich seit vielen Jahren für deren Rechte. Zuvor war er unter anderem Vorsitzender der SPDqueer in Berlin, einer Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung.
SPD und CDU hatten die Ernennung eines Queer-Beauftragten für Berlin in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Dass die neue Regierung sich das Thema als Priorität vorgenommen habe, sei ein „wahnsinnig wichtiger Schritt“, betonte Pantisano. Auf Bundesebene und auch in einigen Bezirken gibt es bereits solche Ansprechpersonen. Pantisanos Ernennung fällt inmitten der Berliner Pride-Saison, bei der Vielfalt und queere Menschen im Mittelpunkt stehen.
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