„Das Schweigen meines Vaters“ ist bewegend. Der Ex-Widerstandskämpfer Mauricio Rosencof rekonstruiert das Leben seiner Familie.
Erzählungen von Mauricio Rosencof: Erinnerungen eines Guerilleros „Das Schweigen meines Vaters“ ist bewegend. Der Ex-Widerstandskämpfer Mauricio Rosencof rekonstruiert das Leben seiner Familie.Verschwinde, geh, du weißt doch nichts,“ verscheucht Leon weinend den jüngeren Bruder Moishe. Tatsächlich hatte Mauricio die Tanten und Onkel in Bełżyce nie kennengelernt, aber auch die Pogrome in der alten Heimat nicht erlebt.
Als ein führendes Mitglied des „Movimiento de Liberación Nacional – Tupamaros“, der uruguayischen Stadtguerilla, die ab Mitte der 1960er Jahre einen bewaffneten Kampf gegen Oligarchie und Imperialismus führte, wurde Mauricio Rosencof 1972 festgenommen. Nach dem Militärputsch 1973 in Uruguay wurden er sowie acht weitere Tupamaros zu sogenannten Geiseln des Staates.
„Das Schweigen meines Vaters“ rekonstruiert in kurzen Miniaturen das frühere Leben und den Neuanfang der Familie in Uruguay, erst in Florida, später in Montevideo. Kurze Szenen handeln vom Zusammenleben in der Nachbarschaft oder beschreiben die Werkstatt des Vaters im Viertel Palermo. Gerne hört er beim Schneidern im Radio „Die polnisch-israelitische Stunde“ mit Liedern von Jevel Katz. Zu Hause wird Unzer Fraint, die jiddisch-kommunistische Zeitung, gelesen.
Schwere Misshandlungen Einfühlsam erinnert der inzwischen 91-jährige Schriftsteller an beschwerliche Zugreisen, die Isaac Rosencof in den Jahren der Diktatur quer durch das Land unternimmt, um für fünfzehn Minuten durch eine Glasscheibe getrennt den inhaftierten Sohn zu treffen, und den schwer Misshandelten dabei kaum zu erkennen vermag.
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