„Ich bin Russe – es tut mir leid“: Einige Russen erleben in Deutschland Ausgrenzung und Anfeindungen – das ist erschreckend. Denn es ist allein Putins UkraineKrieg. Ein Kommentar.
Mehrfach waren sie zuletzt bei den Friedensdemonstrationen zu sehen, auch in Berlin: Russen, die ihre Solidarität mit der Ukraine ausdrücken. „Ich bin Russin, aber ich stehe zur Ukraine“, stand auf einem Plakat geschrieben, „Ich bin Russe – es tut mir leid“, war auf einem anderen zu lesen.
Eine Professorin des Münchner Universitätsklinikums lehnte die Behandlung russischer Patienten ab. Beide korrigierten sich schnell. Doch der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Vertreter von 2,5 Millionen Russlanddeutschen, Bernd Fabritius, berichtet von weiteren „Anfeindungen und Ausgrenzung von Landsleuten, die aus Russland zu uns gekommen sind“.
Der Krieg gegen die Ukraine ist nicht der Krieg der Russen, es ist Putins Krieg. Und die Solidarität der Welt mit den Ukrainern bedeutet keine Absage an die Menschen in oder aus Russland. Solidarität gilt allen, die gegen den Krieg sind. Viele glauben weiterhin seinen Lügen von „Entnazifizierung“ und einer angeblichen „Sonderoperation“ im Nachbarland. Doch der Widerstand wächst: Zehntausende unterzeichnen offene Briefe und Petitionen gegen den Krieg, Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Sport sprechen sich für den Frieden aus. Sogar einige Oligarchen kritisieren mittlerweile die Invasion.
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