Biniam Girmay aus Eritrea soll dem afrikanischen Radsport zum Aufschwung verhelfen. Beim Giro gelingt ihm der größte Triumph seiner Karriere - doch dann muss er aussteigen, weil ihm bei der Siegerehrung ein irres Malheur passiert.
Champagner, Sekt, Korken, all diese schrecklichen Wörter nimmt Biniam Girmay nicht in den Mund. Aber ein klein wenig lächeln kann er schon, als er am Mittwochmittag aus dem Krankenhaus kommt."Natürlich bin ich traurig. Aber mein Auge braucht jetzt etwas Ruhe", teilt Girmay per Video mit - und damit verabschiedet sich der Mann aus Eritrea just im Moment seines größten sportlichen Triumphes aus dem Giro d'Italia.
Denn dieses Auge war das Opfer der wohl kuriosesten Siegerehrung in der Radsportgeschichte geworden. Am Abend zuvor hatte Girmay auf dem Podium in Jesi gestanden, völlig beglückt von diesem sporthistorischen Moment, in dem er als erster schwarzer Afrikaner bei einer der drei großen Landesrundfahrten einen Etappensieg feierte.
Girmay hat nun also ein paar unerwartete Ruhetage, und vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn er die Trainingseinheiten auf dem Rad um ein paar Trainingseinheiten an der Flasche ergänzt. Denn wenn nicht alles täuscht, wird er in absehbarer Zeit noch häufiger in die Verlegenheit kommen, Siegeszeremonien auszuführen.
"Für die Zukunft afrikanischer Fahrer wird dies so viel ändern", sagte Girmay bereits kürzlich, als er als erster Afrikaner den schweren Halbklassiker Gent-Wevelgem gewann. Zwar gibt es in der Szene schon länger den Versuch, den afrikanischen Radsport zu stärken, kürzlich auch durch die Vergabe der WM 2025 nach Ruanda. Doch bisher gelang das nicht in dem gewünschten Umfang, im Gegenteil: Zuletzt schien es sogar eher wieder Rückschritte zu geben.
"Ich habe mich gefragt, ob dem eritreischen Radsport nicht die Puste ausgeht", sagte Michel Theze, seit vielen Jahren Trainer an einer vom Rad-Weltverband betriebenen Institution namens World Cycling Center. Der Erfolg von Girmay"kommt zum besten Zeitpunkt, er wird für einen zweiten Wind sorgen".Eritrea steht besonders im Fokus, wenn es um die Zukunft des afrikanischen Radsports geht.
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