Der ehemalige AfD-Europaabgeordnete Gunnar Beck muss sich vor Gericht wegen Ladendiebstahl, Körperverletzung und Widerstand verantworten. In einem Kaufhaus in Neuss soll er Make-up-Produkte gestohlen und Sicherheitskräften Gewalt angedroht haben. Becks Anwalt hat gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt.
Gegen den ehemaligen AfD-Europaabgeordneten Gunnar Beck ist ein Strafbefehl in Höhe von 12.000 Euro erlassen worden. Das teilte ein Sprecher des Amtsgerichts in Neuss auf Anfrage mit. Das Verfahren beschäftigt sich nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mit Ladendiebstahl , Körperverletzung und Widerstand. Beck soll Ende Oktober 2022, noch während seiner Mitgliedschaft im Europaparlament , in einem Kaufhaus in Neuss bei Düsseldorf beim Ladendiebstahl erwischt worden sein.
Wie eine Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft berichtete, soll er Make-up-Produkte, die in Testern für Kunden bereitstanden, mittels Pipette in mitgebrachte Behälter umgefüllt haben. Diese sowie einen weiteren Tester soll er dann in seinen Rucksack gesteckt haben, um die Waren ohne zu bezahlen mitzunehmen. Es handele sich bei den gestohlenen Gegenständen um geringe Werte, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Als er von Ladendetektiven angesprochen wurde, soll er einen Detektiv verletzt und gegen einen hinzugerufenen Polizisten ebenfalls mit Gewalt Widerstand geleistet haben. Becks Anwalt Axel Weimann erklärte, dass gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt wurde. Damit ist eine Gerichtsverhandlung in der Sache wahrscheinlich. Es gebe allerdings noch keinen Termin für die Verhandlung, wie der Gerichtssprecher bestätigte. Das Europaparlament hatte im April vergangenen Jahres auf Antrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erneut die Immunität Becks als Abgeordneter aufgehoben. Beck hatte die Vorwürfe damals als unbegründet zurückgewiesen. Erst vor wenigen Wochen war Beck in zweiter Instanz wegen Titelmissbrauchs verurteilt worden. Er hatte sich als Professor bezeichnet, obwohl er keinen Professorentitel besitzt, wie er später selbst einräumte. In zweiter Instanz war die ursprünglich verhängte Geldstrafe in eine Verwarnung mit 1.200 Euro Strafvorbehalt und 500 Euro Bewährungsauflage umgewandelt worden. Beck hatte argumentiert, nach seinem Ausscheiden aus dem Europaparlament lebe er von seinen Ersparnissen und Einkünften aus Vermietung und Verpachtung.
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