Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel will Aufsichtsrat der Deutschen Bank werden. Rechtlich gibt es da kein Problem, aber manches alte Zitat dürfte ihm bald wiederbegegnen.
Für Gabriel, 60, war es ein weiter Weg vom einstigen Bezirksvorsitzenden der sozialistischen Jugendorganisation"Die Falken" bis zum größten deutschen Finanzinstitut. Der einstige Umwelt-, Wirtschafts- und zuletzt Außenminister dürfte geahnt haben, dass dieser Wechsel - vorsichtig formuliert - nicht unbeachtet bleiben würde. Die Berufung sei"für mich eine große Ehre", teilte er in einer Pressemitteilung der Bank mit.
Zweitens: Was verdient er damit? Als einfaches Mitglied des Aufsichtsrates erhält Gabriel mindestens 125 000 Euro. Je nachdem in wie vielen Ausschüssen er tätig ist, kann das auf 300 000 bis 400 000 Euro steigen. In welche Ausschüsse er einzieht, steht noch nicht fest. Manchem, was er als Politiker gesagt hat, wird Gabriel bald wiederbegegnen - zum Beispiel der Frage von Manager-Boni. Anfang 2017, als die SPD die hohen Zusatzzahlungen für Vorstände ins Visier nahm, formulierte Gabriel:"Wir müssen zeigen, dass wir der Gier Grenzen setzen." Das kann er nun zumindest bei der Deutschen Bank tun, eventuell mit Frank Bsirske, dem langjährigen Verdi-Chef, der schon länger im Aufsichtsrat sitzt.
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