In ihrem neuen Buch 'Explosive Moderne' untersucht die israelische Soziologin Eva Illouz die dominanten Emotionen der Gegenwart, darunter Hoffnung, Enttäuschung, Zorn und Neid. Illouz beleuchtet, wie sich diese Gefühle in unserer modernen Welt entwickeln und welche Rolle sie in unserem Leben spielen.
Soziologin Eva Illouz analysiert in ihrem neuen Sachbuch"Explosive Moderne" unsere moderne Gefühlswelt. Das ist interessant, aber leider unnötig anstrengend zu lesen.
Illouz ist 63 Jahre alt, als Intellektuelle weltberühmt. Ihre Texte werden in internationalen Zeitungen abgedruckt, ihre Bücher in zig Sprachen übersetzt. Zu ihren bekanntesten Werken zählen "Warumweh tut" und "Warum Liebe endet". Auch darin analysierte sie schon, wie die Moderne unsere intimsten Emotionen prägt.
Gefühle sind für Illouz wie Kabel, die empfangen und aussenden – eine Verbindung zwischen Innen- und Außenwelt, beide voneinander abhängig. Dieser Gedanke mag erst mal banal klingen, aber blickt man so auf das Gefühl der Hoffnung, dann wird es vielschichtiger. Hoffnung ist für Illouz nicht einfach ein optimistischer Blick in die Zukunft, sondern "eher ein Gefühl, das dem Handeln Energie verleiht, also eine ausgesprochen handlungsorientierte Emotion".
In der Moderne sei klar, dass sich viele Menschen chronisch enttäuscht fühlten, argumentiert sie. Das liege am modernen Bewusstsein: "Vorstellungskraft, Anspruchsdenken und ein von den Institutionen der Moderne erzeugter Hunger nach dem Möglichen, der aber in der Wirklichkeit schlicht unstillbar ist." Wiederholte Enttäuschungen, ob im Arbeits- oder Liebesleben oder an der Wahlurne, könnten zu einem "Zustand des Dahindümpelns" führen.
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