Hohe Inflation und wirtschaftliche Gefahren durch den Ukrainekrieg: In dieser Lage hat die EZB ihren Leitzins auf historisch niedrigem Niveau belassen – fährt ihre Anleihenkäufe aber schneller zurück.
Mit der Entscheidung, ihre milliardenschweren Anleihenkäufe im dritten Quartal auslaufen zu lassen, ebnet die EZB nun den Weg für die Zinswende. Das dürfte auch viele Banken hoffen lassen, denn noch müssen sie weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank horten.
Kritiker werfen der EZB vor, mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Teuerung anzuheizen, die sie eigentlich im Zaum halten will. Die Niedrigzinsen und Käufe von Staatsanleihen stützen aber die hoch verschuldeten Staaten in Südeuropa. Immerhin: Die Möglichkeit zur Anhebung des Leitzinses besteht weiter. Der EZB-Rat könne »alle seine Instrumente« bei Bedarf anpassen, heißt es in der aktuellen Entscheidung. Auch ist die EZB grundsätzlich bestrebt, dass sich die Inflation mittelfristig bei dem Zielwert von 2,0 Prozent stabilisiert. Zuletzt war die Teuerung mit 5,8 Prozent im Euroraum sowie 5,1 Prozent in Deutschland aber weit darüber hinausgeschossen.
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