In der brandenburgischen Stadt Falkensee wurde am Mittwochabend ein Antrag der AfD, die Regenbogenfahne im öffentlichen Raum zu verbieten, mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Der Antrag löste eine große Demonstration aus, an der Bürgerinitiativen, die Queeren Community, Kirchengemeinden und Vertreter verschiedener Parteien teilnahmen. Die AfD begründete ihren Antrag mit einer angeblichen Sexualisierung und Beeinflussung von Kindern durch die Regenbogenfahne.
Falkensee , eine Stadt in Brandenburg, hat am späten Mittwochabend einen Antrag der AfD, die Regenbogenfahne im öffentlichen Raum zu verbieten, mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. In einer namentlichen Abstimmung sprachen sich nur die AfD-Fraktionsmitglieder für den eigenen Antrag aus. Bei der Abstimmung in der Stadthalle gab es keine Enthaltungen. Der Antrag der AfD löste eine große Demonstration aus.
Hunderte Menschen demonstrierten am Mittwoch vor der Stadthalle gegen den AfD-Antrag, insbesondere gegen die darin aufgeführten Begründungen. Zu der Kundgebung, die von Bürgerinitiativen, der Queeren Community der Stadt, evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Falkensees und Naturschutzorganisationen initiiert wurde, hörten auch Vertreter verschiedener Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen Havelland, die SPD Falkensee, die Linke Falkensee und Fortschritt statt Gleichschritt. Initiiert wurde die Demonstration von der ehemaligen Brandenburger Staatssekretärin Antje Töpfer (Bündnis 90/Die Grünen). Manuela Dörnenburg, seit 2020 Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg, war ebenfalls unter den Rednern. Bevor sie nach Potsdam ging, war sie zehn Jahre als kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Falkensee tätig. Auch Bjarne Herke, Initiator des „Queer SafeSpace Falkensee“, sprach bei der Demonstration. Die AfD hatte ihren Antrag mit einer angeblichen Sexualisierung und Beeinflussung von Kindern, dazu würden „Doktorspielräume“ in Kindergärten gehören und vorlesende Dragqueens, begründet. Der im Antrag zu lesende Vorwurf der Genitalverstümmelung erinnert nicht nur an Verschwörungserzählungen, er unterstellt auch, dass Ärzte solche Eingriffe durchgeführt hätten. Die AfD besteht auf einer ausschließlichen Zweigeschlechtlichkeit und „sorgt“ sich um die Sicherheit von Frauen im Sportbereich, zum Beispiel in Umkleidekabinen. Gleich in zwei Punkten wurden christliche Werte bemüht und sogar aus dem 5. Buch Mose zitiert. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Landtag, Torsten Koplin, bezeichnete die Entscheidung der Stadt Neubrandenburg, die Regenbogenfahne vergangenes Jahr nach wiederholten Angriffen offiziell zu verbieten, als beschämend.
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