Thomas Tuchel wird den FC Bayern im Sommer verlassen müssen. Die Fehler-Liste, die zu seinem Aus führte!
Wenn sich das gestörte Verhältnis zwischen Trainer und Verein beim FC Bayern in einer Personalie zeigte, dann in der Causa Joshua Kimmich . Der deutsche Nationalspieler saß in Bochum nach seiner Auswechslung wie ein Häufchen Elend auf der Bank, hatte Tränen der Wut und Enttäuschung in den Augen. Wieder einmal hatte ihm Thomas Tuchel gezeigt, dass er nicht auf ihn setzt.
Das zerstörte Verhältnis zu Kimmich, der von Karl-Heinz Rummenigge einst in SPORT BILD als „Kapitän der Zukunft“ ausgerufen wurde, ist nur ein Punkt auf der langen Fehlerliste von Tuchel. Der Trainer spricht aus, was er denkt. Das ehrt ihn, er verstellt sich nicht. Und doch wirkten die Interviews zu oft wie eine Mischung aus Trotz und Rechthaberei. Schutz gab es in den Analysen für seine Mannschaft zu selten. So erklärte er bereits vor Saisonstart, nach dem 0:3 im Supercup gegen Leipzig: „Ich bin konsterniert und extrem enttäuscht. Ich erkenne nichts mehr wieder. Das ist erschreckend.
Erklären musste sich Tuchel vergangene Woche. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag konnten die Verantwortlichen kaum glauben, was sie gesehen hatten: Wie ein Kartenhaus waren die Bayern im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Lazio Rom beim geringsten Widerstand zusammengefallen. Gegen den mittelmäßigen Serie-A-Klub mussten sie am Ende noch froh sein, nur 0:1 verloren zu haben.
Zwischen beiden Aussagen ist ein gewaltiger Unterschied, womöglich auch ein Interpretationsspielraum: Wollte Tuchel seinem Team entgegenkommen, Verständnis zeigen? Oder sollte es eine Schelte sein?
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