Sechs Jahre nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund zeigt Sky nun in einer Dokumentation bislang unveröffentlichte Bilder. Im Gespräch mit dem SPIEGEL erinnert sich BVB-Spieler Felix Passlack.
»Ich wollte mir gerade Musik anmachen. Dann gab es den Knall. Ich habe mich hingelegt, mich vom Sitz abgerollt, bin kriechend durch den Gang«, erinnert sich Passlack. Hinten links habe er gesessen, gegenüber vonBartra ist der Einzige, der im Krankenhaus landet, der Einzige, der am nächsten Tag nicht im Kader für das Spiel gegen Monaco stand.
Verlegt wurde die Partie zwar, allerdings um nicht mal 24 Stunden. Deshalb sei »viel kaputtgegangen«, sagt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Doku, auch in seinem Verhältnis zum damaligen TrainerNoch heute ist offen, was genau am Morgen nach dem Anschlag passierte. Laut Passlack sei jeder Spieler in einer Sitzung gefragt worden, ob er spielen wolle. »Jeder, der in dem Bus saß, hat gesagt, dass es nicht richtig ist, an dem Tag zu spielen.
Tuchel ist in der Doku nur selten zu sehen, etwa als er zur Zeugenaussage vor dem Dortmunder Landgericht erscheint. Auch Passlack sagte damals aus, den Angeklagten habe er bei der Verhandlung im März 2018 »nur ganz kurz« angesehen: »Ich war tierisch nervös, habe am ganzen Körper gezittert. Aber ich habe auch gemerkt, wie eine Last abfällt. Für mich war das Kapitel damit fast abgeschlossen.«Fast.
Die ersten Monate nach dem Anschlag seien schlimm gewesen, das Trauma habe er »nur nach und nach überwunden«, auch mithilfe eines Psychiaters, dem »ich einfach von der Seele erzählt habe. Das war befreiend.« Auf Ende 2017, als er seit ein paar Monaten für Hoffenheim spielte, datiert Passlack seine Heilung: »Irgendwann habe ich dann nicht mehr aufgezuckt, wenn irgendwo etwas runtergefallen oder ein Teller zerbrochen ist.«
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