Sebastian Schlüsselburg, finanzpolitischer Sprecher der Linken-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, wechselt zur SPD. Auch Oliver Nöll, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, tritt der SPD bei. Schlüsselburgs Wechsel ist ein Schlag für die Linke, da er eine wichtige Rolle in der Opposition spielte. Die SPD wächst damit auf 35 Mandate im Abgeordnetenhaus.
Die Berlin er SPD -Fraktion erhält Zuwachs. Der Finanzexperte der Linksfraktion, Sebastian Schlüsselburg , wird den Sozialdemokraten beitreten. Diese Information wurde der Morgenpost aus Fraktionskreisen bestätigt. Der Wechsel soll am Mittwoch offiziell bekannt gegeben werden. Auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Oliver Nöll , tritt der SPD bei.
Schlüsselburg gehörte im Oktober zu der Gruppe prominenter Linken-Politiker, die aus Frust über den Kurs der Partei und der unklaren Abgrenzung zu antisemitischen Positionen die Linke verließen. Dazu gehörten die Ex-Senatoren Klaus Lederer, Sebastian Scheel und Elke Breitenbach, die weiterhin im Abgeordnetenhaus sitzen, aber nach außen hin keine führende Rolle in der Linksfraktion mehr spielen. Schlüsselburg hingegen hatte gerade vor wenigen Monaten die wichtige Position des finanzpolitischen Sprechers übernommen und in den Haushaltsberatungen für 2025 eine wichtige Rolle für die Opposition gespielt. Schlüsselburg war im Oktober mit prominenten Linken aus der Partei ausgetreten. Zunächst hatte es geheißen, die aus der Partei ausgetretenen Ex-Mitglieder würden in der Abgeordnetenhaus-Fraktion weiter mitarbeiten. In der Linken ist es historisch nicht ungewöhnlich, dass auch parteilose Personen mitwirken. Noch ist unklar, ob sich weitere frühere Linke dem Schritt des 41 Jahre alten Lichtenbergers anschließen und ebenfalls in die SPD oder eventuell zu den Grünen wechseln. Wie zu hören war, hatte Schlüsselburg von sich aus den Kontakt zur SPD-Fraktion gesucht, um den Wechsel vorzubereiten. Der stets im Anzug und Schlips auftretende Jurist, der über die Schülervertretungen politisiert wurde, sitzt seit 2016 im Landesparlament. 2005 war der in West-Berlin und Niedersachsen aufgewachsene Schüsselburg in die damals noch Partei des Demokratischen Sozialismus genannte Linke eingetreten. Später war er unter anderem Mitarbeiter der Linken-Bundestagsabgeordneten Gesine Lötzsch. Er zählte bis zu seinem Austritt stets zum pragmatischen Flügel der Linken. Die Linksfraktion fordert Rückgabe des Mandats Mit seinem Übertritt schrumpft die Linksfraktion auf noch 20 Mandate. Die SPD wächst auf 35 Abgeordnete. Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse der Koalition aus CDU und SPD hat der Wechsel nicht. Das Regierungsbündnis hat nun aber 87 der 159 Volksvertreter im Abgeordnetenhaus hinter sich. Welche Funktion der Neue in der SPD einnehmen wird, ist noch nicht bekannt. Finanzpolitische Expertise ist aber mittelfristig durchaus gefragt in der SPD. Der langjährige Chef-Haushälter und Parlamentarische Geschäftsführer Torsten Schneider, ein enger Vertrauter des Fraktionschefs Raed Saleh, hat nach der Wahl 2026 seinen Rückzug angekündigt. Der Vorstand der Linksfraktion hat am Dienstagnachmittag reagiert. Man habe zur Kenntnis genommen, dass Herr Schlüsselburg seinen Austritt aus der Fraktion erklärt habe, teilten die Vorsitzenden der Fraktion, Anne Helm und Tobias Schulze mit: „Herr Schlüsselburg wurde zur Rückgabe seines Mandats aufgefordert.
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