Durch die Oktober-Zinssenkung kann die EZB in Zukunft leichter auf die verschiedenen Unwägbarkeiten reagieren.
Durch die Oktober-Zinssenkung kann die EZB in Zukunft leichter auf die verschiedenen Unwägbarkeiten reagieren. Die Risiken durch diese Lockerung sind sehr gering, anders als bei weiteren Zinsschritten in der Zukunft.Statt einer Zinspause wie noch im September in Aussicht gestellt haben die Notenbanker am Donnerstag eine weitere Lockerung der Geldpolitik verkündet.
Die vielfach von der EZB betonte Datenabhängigkeit kann eigentlich nicht der einzige Auslöser für den Sinneswandel in der Notenbank gewesen sein. Denn in den vergangenen Wochen hat sich bei den Wirtschaftsdaten nichts Dramatisches getan.und damit unter den Zielwert der EZB sieht auf den ersten Blick spektakulär aus. Doch erwarten Ökonomen und auch die Notenbanker selbst, dass dies nicht nachhaltig so bleiben wird.
Doch auch hier gilt, dass die Daten eigentlich nicht so stark von den Erwartungen abgewichen sind, dass die EZB deshalb einen anderen geldpolitischen Kurs umsetzen müsste. Vielleicht hat ja auch die Fed zum Umdenken bei den Währungshütern der Eurozone beigetragen. Die Zinssenkung der US-Notenbank um 50 statt 25 Basispunkte ist die eigentlich überraschende Wirtschaftsnachricht in den vergangenen fünf Wochen gewesen.
Relevanter ist jedoch etwas anderes. Die Risiken der Zinssenkung im Oktober sind für die EZB sehr gering. Denn auch nach diesem Schritt wirkt die Geldpolitik zweifelsohne restriktiv. Eine Lockerung ist in diesem Kontext anhand der Fortschritte bei der Disinflation und der schwachen Euro-Konjunktur vertretbar. Zumal die EZB die von den Finanzmärkten fest eingepreiste Zinssenkung im Dezember ausfallen lassen kann, wenn sich die Daten bis dahin nicht wie gewünscht entwickeln.
Vorsichtig sollte auch das Stichwort für die weitere Geldpolitik sein. Denn die Aufwärtsrisiken für die Inflation sind zahlreich. Strafzölle im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump, die Auswirkungen des chinesischen Konjunkturpakets, eine weitere Eskalation im Nahen Osten oder die Lohnentwicklung könnten den Inflationsdruck verstärken. Doch auch nach der Oktober-Zinssenkung muss sich die EZB nicht unbedingt zeitnah von einer restriktiven Geldpolitik verabschieden.
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