Unser Autor sieht durch diverse Maßnahmen der politisch Verantwortlichen seinen Lebensentwurf gefährdet. Er will sich aber nicht unterkriegen lassen.
Als ich zu Beginn des Jahres 2020 in meinen Terminkalender blickte, war ich voller Vorfreude auf das, was mich erwartete, nämlich mehrere Tourneen und zahlreiche Einzelkonzerte. Allein für den Oktober 2020 waren 25 Auftritte geplant. So konnte ich auch mit entsprechenden Einnahmen rechnen. Doch es kam alles ganz anders.massive Probleme auf die Musikbranche zukommen. Dann hieß es: abwarten, bangen, verbunden mit der Hoffnung, dass die Konzerte nur verschoben werden müssen.
Es wird wieder einmal mit einem Angstszenario gearbeitet und den Musikschulen gedroht, dass horrende Summen an Nachzahlungen für Sozialbeiträge auf sie zukommen. Mir wird hingegen Scheinselbständigkeit unterstellt, obwohl ich seit Ende der Achtzigerjahre meinen Lebensunterhalt mit Konzerten, Komposition und Unterricht bestritten habe.
2020 war ich plötzlich kein Mensch mehr, sondern ein Gefährder. War ich bis dahin Subjekt, wurde ich durch staatliches Handeln zum Objekt. Ein Gegenstand, über den die staatliche Macht verfügen konnte. Das alles pflanzt sich nun auf einer anderen Ebene weiter fort. Jetzt bin ich plötzlich jemand, dem man misstrauen muss.
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