Frank Künster hat kürzlich die Georgia Bar eröffnet. Ein Porträt über den stadtbekannten Türsteher, der den Exzess nach Mitte zurückgebracht hat.
Vor ein paar Wochen bereits hat Türsteher-Legende Frank Künster die Georgia Bar in das hedonistisch verödete Mitte hinein eröffnet. Direkt am Bahnhof Friedrichstraße zwischen Grill Royal und Borchardt. Künster ist einer der drei berühmtesten Türsteher der Stadt. Neben Sven Marquardt und Smiley Baldwin war er Protagonist der Doku „Berlin Bouncer“.
Seinen Look hat der gebürtige Baden-Württemberger über die Jahre kaum verändert. Wenn es kühl ist, trägt er eine olivgrüne Army-Jacke, wenn die Temperaturen steigen, ein weißes T-Shirt. Sein Schlüssel baumelt wetterunabhängig um seinen Hals. Als er kurz nach dem Mauerfall nach Berlin kam, arbeitete er an der Tür des Acid-Jazz-Clubs Delicious Doughnuts und ernährte sich hauptsächlich von Nutella und fruchtfleischfreiem Orangensaft.
Ich habe indes noch die Blondine an meiner Seite, der ich noch eine Antwort schuldig bin. Was will sie nur? Drogen? Sex? Ich stottere ihr irgendwas entgegen, sie sagt, dass Frank sie geschickt habe. Ich drücke mich gegen die Körper weg von der weißen Gestalt. Meine Begleitung ist noch in Sichtweite, schnell schließe ich auf. Unser Ziel ist die Treppe, die auf eine kleine Empore führt, von der wir den Raum überblicken können.
Als wir kurz nach 24 Uhr gehen, steht eine Menschenschlange vor der Tür. Frank Künster ist auch noch hier, als Chef und nicht als Türsteher. Ich frage ihn nach der Frau in Weiß. Er sagt kopfschüttelnd, er habe niemanden geschickt. Vielleicht hatte mir jemand was in den 12-Euro-Gin-Tonic getan. Aber nein, mir geht es gut – und allen um mich herum auch.
Frank wird aus alter Gewohnheit sicher noch bis in die frühen Morgenstunden vor seiner Bar ausharren. Ob dann wieder sparsam bekleidete Damen auf seinen Knien Platz nehmen werden, oder sind diese Zeiten vorbei?
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