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Jahrgang 1958, lehrt an der bekannten Pariser Hochschule Sciences Po. Er forscht zur Entwicklung von Demokratie und politischer Ordnung in Frankreich . Zuletzt veröffentlichte er das Buch »La vraie victoire du RN« .Danach sieht es im Moment aus. Die Parteien stecken in einem Dilemma. Streben sie jetzt nach der Regierungsmacht, müssen sie sich mit genau den Rivalen verbünden, die sie gestern noch aufs Schärfste bekämpft haben.
»Radikalität ist Trumpf, Kompromisse sind verpönt. Das sind keine guten Voraussetzungen zur Entwicklung einer lösungsorientierten Konsenskultur, wie Frankreich sie jetzt bräuchte«Wir neigen in Frankreich dazu, Politik zu romantisieren, sie zu sehr als Herzensangelegenheit zu betrachten. Auch die Bildung einer Koalition würde sicher von manchen als historischer Durchbruch bejubelt. Es hätte eben den Reiz des Neuen.
Kann sein, dass Macron das versucht. Aber wenn Technokraten das Land regieren, werden sie vermutlich nur weiteren Frust schaffen.Wir reden über die mangelnde Kompromisskultur in der französischen Politik. Ist nicht das zweistufige Mehrheitswahlsystem genauso Teil des Problems? Es verleitet die Parteien zu Radikalität.Ich glaube nicht, dass das System das Problem ist. Das Problem heißt Emmanuel Macron.
Sie befürworten Neuwahlen zum höchsten Staatsamt, dabei hat die Parlamentswahl gerade schon zu viel Bitterkeit geführt. Ebnet all dies Marine Le Pen den Weg in den Pariser Präsidentenpalast?Für den Rassemblement National ist die Parlamentswahl in der Tat gut gelaufen, obwohl er jetzt nicht den Premier stellt.
Frankreich Rassemblement National Emmanuel Macron Jean-Marie Le Pen
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