Awa Keita, eine 18-jährige Flüchtlingsfrau aus Mali, brachte im Januar 2024 ein Baby auf einem überfüllten Flüchtlingsboot im Atlantik zur Welt. Die spanische Küstenwache rettete sie und ihr Baby Aisha. Awas Geschichte ist ein Beispiel für die desperate Situation vieler Flüchtlinge, die auf gefährlichen Reisen durch den Atlantik nach Europa flüchten.
Dieses Foto, das um die Welt ging und auch von der BILD-Zeitung berichtet wurde, zeigt Juan José Calo Franco, den Chef des Maschinenraums des Rettung sschiffes. Es zeigt die Geburt eines Baby s mitten im Atlantik auf einem überfüllten Flüchtlingsboot. Die Situation ist kalt und alles andere als schön für diesen eigentlich so schönen Moment. Doch im Leben dieser Frau war in den letzten Jahren nichts mehr schön. Am 8. Januar 2024 ging dieses Foto um die Welt.
Ein neues Leben erblickte das Licht der Welt, wo so viele schon untergegangen sind. Allein 2024 ertranken fast 50.000 Menschen. Die Verzweiflung und Auswegslosigkeit waren erdrückend, als Awa Keita sich auf den langen Weg nach Europa machte. Ursprünglich war das gar nicht ihr Lebensplan. Sie stammt aus Mali und sollte, keine 18 Jahre alt, zwangsverheiratet werden. „Ein alter Mann kam und hielt um meine Hand für eine Ehe an“, erzählt die Frau der britischen Zeitung „The Times“. Die britische Zeitung fand die Frau, die ein Baby auf hoher See bekam. Jetzt ist sie 18 Jahre alt – aber allein ihr Gesicht erzählt so intensiv, als ob sie schon doppelt so alt wäre. Mit der Zwangshochzeit als Damoklesschwert beschließt sie die Flucht. Immer noch minderjährig, schlägt sich Awa durch Kämpfe zwischen Malis Junta, die von russischen Söldnern unterstützt wird, und Dschihadisten und quert die Sahara, bis sie nach Agadir in Marokko gelangt. Dort findet sie Arbeit auf einem Feld, auf dem Chili angebaut wird. „Ich ging gegen 4 Uhr morgens zur Arbeit und kam am Nachmittag zurück“, erzählt sie. Regelmäßig wurden die Frauen, die dort ackerten, auf ihrem Heimweg von Männern ausgeraubt. Deswegen nahm Awa auch nie ihr Telefon mit sich. Eines Tages musste sie allein nach Hause gehen. Zwei Männer stoppten sie und wollten ihr Telefon. Awa Keita erzählt: „Ich antwortete nicht. Ich versuchte, wegzurennen. Einer stellte sich vor mich, der andere hinter mich. Ich versuchte zu schreien. Niemand kam. Sie schnappten mich. In der Nähe war ein Haus. Sie brachten mich dahin und vergewaltigten mich.“ Eine Träne sucht sich ihren Weg aus einem Auge, während sie spricht. Als sie feststellt, dass sie schwanger ist, will sie die Flucht nach Europa wagen. Awa spart 1500 Euro, um einen marokkanischen Schmuggler zu bezahlen, der sie auf die Kanarischen Inseln bringt. Es ist eine gefährliche Überfahrt, die bis zu zwei Wochen dauern kann. Nach drei Tagen auf dem Schlauchboot bekam sie Wehen – und wusste nicht, wie ihr geschieht. Ein paar Frauen auf dem Boot legten ein paar Klamotten über sie und untersuchten Awa. Sie sagten ihr, dass Awa Keita sehr viel Glück hat. Sie wird von der spanischen Küstenwache gerettet. Der Kapitän, Domingo Trujillo, erinnert sich, dass die Atmosphäre ungewöhnlich ruhig war. Selbst der sonst so raue Atlantik. Es war, als wolle alles und jeder das Neugeborene beschützen. Mama Awa und ihr Baby, ein Mädchen, das sie Aisha nennt, werden in ein Krankenhaus auf Lanzarote gebracht. Awa bekommt ein Antibiotikum, damit sie keine Sepsis bekommt und viele Klamotten für sich und ihr Baby, das die Pflegerinnen „la bonita“, die Schöne, nennen.
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