Familien von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln kritisieren Israels eingeschränkten Ansatz in den Waffenruhe-Gesprächen mit der Hamas. Sie warnen vor einer erneuten Eskalation des Gaza-Krieges.
Angehörige von im Gaza streifen festgehaltenen Geiseln kritisieren scharf die israelische Regierung für den eingeschränkten Ansatz in der nächsten Runde der Waffenruhe-Gespräche mit der Hamas . Sie werfen der Delegation, die nach Katar geschickt wurde, ein begrenztes Mandat vor und warnen vor einer erneuten Eskalation des Gaza -Krieges. Gerüchte besagen, dass Premierminister Benjamin Netanjahu die Unterhändler angewiesen hat, sich zunächst auf „technische Details“ zu konzentrieren.
Die Delegation sei zudem weniger prominent besetzt als in früheren Verhandlungen. Zu den Mitgliedern gehören keine hochrangigen Vertreter der Geheimdienste, sondern nur Beamte und der israelische Geiselkoordinator Gal Hirsch.Die indirekten Gespräche in Doha, bei denen Katar, Ägypten und die USA als Vermittler fungieren, sollen sich auf die zweite Phase der Waffenruhe konzentrieren, die Ende des Monats in Kraft treten soll. Zielt dieser Schritt darauf ab, ein dauerhaftes Ende des Krieges und die Freilassung der restlichen Geiseln zu ermöglichen. Kritiker werfen Netanjahu vor, die Verhandlungen aus Rücksicht auf die politische Rechte in Israel zu blockieren. Hardliner fordern, die Forderungen der Hamas nicht zu erfüllen und die palästinensische Terrororganisation komplett zu liquidieren. Netanjahu hingegen verspricht in einer Videobotschaft, „alles zu tun, um unsere Geiseln nach Hause zu bringen“ und die Hamas zu „eliminieren“. Das Kabinett soll sich am Sonntag treffen, um die zweite Phase der Waffenruhe, die seit dem 19. Januar gültig ist, zu besprechen.Die vollständige Elimination der Hamas aus Gaza, wo sie 2007 die Macht an sich gerissen hat, wird unter den Bedingungen des Waffenruhe-Abkommens als unrealistisch betrachtet. Ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Bassem Naim, sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira, die Islamistenorganisation sei bereit, alle Hindernisse für die Umsetzung des Abkommens zu beseitigen. Allerdings wirft er Israel „schmutzige Tricks“ vor und deutet darauf hin, dass Israel die Abmachung untergräbe. Verzögerungen bei Hilfslieferungen und die Tötung von Palästinensern im Gazastreifen gefährden den mühsam ausgehandelten Deal. Die Freilassung von drei israelischen Hamas-Geiseln und 183 palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen am Samstag wurde als Teilabkommen erfüllt. In der nächsten Phase soll sich das israelische Militär aus dem sogenannten Nezarim-Korridor zurückziehen, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt. In der dritten Phase sollen die Leichen getöteter Geiseln zurückgegeben und der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen. Israel hatte sich nach Beginn der Waffenruhe bereits aus einem Teil des strategisch wichtigen Nezarim-Korridors zurückgezogen. Nun soll es - abgesehen von einem ein Kilometer breiten Gebiet an der Grenze zu Israel - den Korridor vollständig räumen. Dies könnte die Rückkehr von Palästinensern, die infolge des Krieges aus den Städten des Nordens in den Süden vertrieben wurden, in ihre großteils zerstörten Wohnorte ermöglichen. Eine Bestätigung für einen erfolgten Rückzug des Militärs gab es in der Nacht nicht. Die Freilassung der drei Geiseln am Samstag machte erneut deutlich, wie dramatisch die Situation der Verschleppten ist, die seit mehr als einem Jahr in der Gewalt der Hamas sind und nicht wissen, ob und wann sie ihre Familien wiedersehen werden.
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