Städte und Gemeinden sind auf die Herausforderungen durch die Erderwärmung nicht vorbereitet. Das will der Bund nun ändern.
Rückblickend klingen die Worte prophetisch: „Kommunen sind durch die Folgen des Klimawandels vor Ort besonders betroffen“, erklärte das Bundesumweltministerium am 7. Juli 2021. „Schäden an Umwelt, Infrastruktur und negative Einflüsse auf die Gesundheit der Menschen tragen vor allem Kommunen und soziale Einrichtungen“, hieß es an diesem Tag, als die damalige Umweltministerin Svenja Schulze von der SPD das „Zentrum KlimaAnpassung“ eröffnete.
Immerhin soll es jetzt ein Bundesgesetz zur Anpassung geben. Mitte Juli hat die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke das „Klimaanpassungsgesetz“ ins Kabinett eingebracht. Es soll zum ersten Mal einen einheitlichen Rahmen und nachprüfbare Ziele für das drängende Thema festlegen. Dabei wird es offiziell schon seit 15 Jahren beackert.
Auch in den Details sind die Kommunen noch nicht weit, zeigt die Umfrage, an der nur ein kleiner Teil der insgesamt 11.000 Städte und Gemeinden teilgenommen haben. Demnach gibt nur ein Drittel der Landkreise an, Boden zu entsiegeln, um sich gegen Sturzfluten vorzubereiten; die Hälfte der Gemeinden hat wenigstens eine Maßnahme gegen Starkregen ergriffen. Und nur 20 Prozent der befragten Städte und Gemeinden haben einen „HitzeAktionsplan“ aufgestellt.
Mit dem „Klimaanpassungsgesetz“ verpflichtet der Bund jetzt erstmals die Länder, Konzepte zur Anpassung zu entwickeln. Was genau gebraucht wird, kann nicht von oben vorgegeben werden, weil der Bedarf ganz unterschiedlich ist. In Großstädten etwa ist Hitze ein großes Problem, in den Mittelgebirgen vielleicht eher Starkregen.
Die Kosten für die Anpassung sind ebenfalls noch völlig unklar. Im eskalierenden Klimawandel drohen bis 2050 zwischen 280 und 900 Milliarden Euro an Schäden in Deutschland, kalkuliert ein Regierungsgutachten. Allein zwischen 2000 und 2021 seien bereits 145 Milliarden an Schäden entstanden, heißt es darin.
Während sich mit CO2-Reduktion Geld verdienen lässt, steht hinter der Anpassung bisher kaum ein Geschäftsmodell
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