Willy Brandt ist ein bis heute verehrter Bundeskanzler, doch die Guillaume-Affäre brachte ihn vor 50 Jahren zu Fall. Oder gab es einen anderen Grund?
Willy Brandt holte Wahlsiege für die SPD, für seine Ostpolitik erhielt er den Nobelpreis. Dann stürzte ihn ein Spionageskandal. Oder hatte das andere Gründe?am Mittag des 24. April 1974 nach einer Dienstreise am Flughafen Köln-Bonn landet, warten auf dem Rollfeld sein Kanzleramtschef Horst Grabert und Innenminister Hans-Dietrich Genscher.
Auch 50 Jahre später gilt die sogenannte Guillaume-Affäre als einer der spektakulärsten Spionagefälle der Bundesrepublik. "Weder davor noch danach war es einem Agenten aus dem kommunistischen Herrschaftsbereich gelungen, so weit in das innerste Zentrum der politischen Macht vorzudringen", bilanzierte jüngst die Jenaer Historikerin Annette Weinke in einem Vortrag bei der Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung.
Brandt selbst bestritt, dass er erpressbar sei. Guillaume verfüge nicht über ihn betreffende Informationen, die die Interessen des Staats berührten, heißt es in seinem Buch. "Brandt wähnte sich daher als Opfer einer Intrige des Verfassungsschutzes", schreibt Leugers-Scherzberg. Brandt war wegen der innenpolitischen Schwierigkeiten bereits angeschlagen. Nach Guillaumes Enttarnung fühlte er sich fallengelassen, insbesondere von seinem Genossen Wehner.
Brandt blieb trotz des Rücktritts als Bundeskanzler SPD-Chef. Das Regierungsamt übernahm Helmut Schmidt. Genscher wurde Außenminister. Günter und Christel Guillaume wurden 1975 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, aber 1981 im Austausch gegen Bundesbürger in die DDR entlassen.
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