Suspendierte Bürgerrechte, verseuchtes Trinkwasser: Kommt der Rohstoff für Aurubis, die in Hamburg stehende größte Kupferhütte Europas, aus Peru?
LIMA taz | Jaime Borda ist gespannt, ob die Hauptversammlung des Hamburger Aurubis-Konzerns am Donnerstag den Durchbruch bringen wird. „Wir hoffen zu erfahren, ob Europas größte Kupferhütte wirklich Kupfererze aus peruanischen Minen bezieht, die immer wieder im Fokus von Protesten stehen“, sagt der Koordinator vom Red Muqui, einem bergbaukritischen Netzwerk aus 29 oft kirchlichen Entwicklungsorganisationen.
Borda vermutet, dass auch auf der Hamburger Elbinsel Peute, wo Aurubis seinen Stammsitz hat, weniger von dem rötlich-gelben Metall eingeht. Mehr wissen nur die Verantwortlichen des Konzerns, der seit Jahren jegliche Information zu Herkunft und Menge der Kupferimporte verweigert. „Die mangelnde Transparenz bei den Lieferanten ist ein Kernproblem. Wir möchten wissen, aus welchen Kupferminen Aurubis seine Rohstoffe bezieht“, sagt Vanessa Schaeffer, die lange für die Entwicklungsorganisation Cooper Acción in Lima arbeitete und mittlerweile Beraterin für Klimagerechtigkeit, Bergbau und Menschenrechte bei der Erzdiözese Freiburg ist.
Etliche Vorfälle, darunter Menschenrechtsverletzungen, rund um die Minen Antapaccay des Schweizer Glencore-Konzerns, die Mine Las Bambas des chinesischen MMG-Konzerns oder die Constancia-Mine des kanadischen Hudbay-Konzerns sind dokumentiert. Aurubis mauert weiter Für die lokale Bevölkerung in den Bergbauregionen, mehrheitlich indigener Herkunft, bedeute das eine massive Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und ihrer Grundrechte. Borda hofft, dass das seit dem 1. Januar geltende deutsche Lieferkettengesetz für mehr Transparenz sorgen und dabei helfen wird, schwelende Konflikte zu schlichten und neuen vorzubeugen.
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