Der Steindamm in St. Georg wird von vielen liebevoll „Klein-Istanbul“ genannt – wegen der vielen türkischen Geschäfte und orientalischen Restaurants dort.
Der Steindamm in St. Georg wird von vielen „Klein-Istanbul“ genannt – wegen der vielen türkischen Geschäfte und türkischen Restaurants. Doch an diesem Samstagnachmittag fühlen sich die Passanten, als hätten sie sich in eine Taliban-Kundgebung mitten in Kabul verirrt oder als wären sie auf eine antiwestliche Demonstration in Teheran oder anderswo im Nahen Osten gebeamt worden. Wir sehen voll verschleierte Frauen.
Was besonders erschreckend ist: Bei den Teilnehmern handelt sich nicht etwa um Geflüchtete aus Syrien oder Nordafrika. Nicht um Menschen, die erst seit kurzem in Deutschland und noch ihrer Heimat verwurzelt sind. Nein, die Leute, die da protestieren, sind zumeist hier geboren, sie sprechen fließend Deutsch.
Raheem Boateng – 25 Jahre alt, deutsche Mutter, ghanaischer Vater, Staatsangehörigkeit Deutsch – ist Anmelder dieser Demo. Klar, dass er es sich nicht nehmen lässt, auch höchstpersönlich ans Mikrofon zu treten. Ein gutaussehender, durchtrainierter Typ mit T-Shirt, Jeans, gepflegtem Vollbart und Sneaker. Er ruft seinen Anhängern zu: „Aschhadu an la ilaha illa-lah wa aschhadu anna muhammadan rasulu-lah.
Was auffällt: Alles ist durchchoreographiert und bis ins letzte Detail generalstabsmäßig geplant. Raheem Boateng hat seine Leute im Griff. Alle machen genau das, was er will. Es ist kein Zufall, dass in der Menschenmenge immer wieder die gleichen Plakate in die Höhe gereckt werden. Vor Beginn der Demo haben Boatengs Handlanger sie an die Teilnehmer ausgegeben. 20, 25 Motive wiederholen sich ständig.
Die ganze Demo am Samstag ist im Grunde nur ein Schauspiel. Es geht nicht um die Passanten am Steindamm. Die Schmierenkomödie wird aufgeführt in erster Linie fürs Netz. Kameraleute von „Muslim Interaktiv“ haben modernstes Equipment, filmen alles und posten die Reden live via Social Media. Dort erreicht die Propaganda Tausende. Der eine oder andere wird sich vermutlich von Boatengs Ideologie anstecken lassen.
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