Es ist ein Großprojekt für die Industrie: Eine neue digitale Plattform soll den Datenaustausch erleichtern. Die Bundesregierung zahlt eine dreistellige Millionensumme.
Ein Großteil der Emissionen entstehe nicht in der eigenen Fabrik, sondern bei Zulieferern, betont Siemens-Vorstand Cedric Neike. Manufacturing-X könne helfen, diese Emissionen zu erfassen. Bis ins letzte Glied der Lieferkette lässt sich die Klimabelastung allerdings erst berechnen, wenn alle Zulieferer teilnehmen, bis hin zum Minenbetreiber, der Lithium für die Batterie oder Eisenerz für die Karosserie liefert. Eine Annäherung ist aber nun möglich.
An Anwendungen für Manufacturing-X arbeiten die Unternehmen erst noch. Denkbar ist beispielsweise ein digitaler Pass, der für jede einzelne Komponente die Produktionscharge vermerkt – was den zielgenauen Rückruf von Produkten deutlich erleichtern dürfte. Auch die Sammlung von Maschinendaten könnte über die neue Infrastruktur erheblich erleichtert werden – und damit das Training von Algorithmen mit Künstlicher Intelligenz.
Die Arbeit an Manufacturing-X steht noch am Anfang – der Datenraum ist bislang nur ein wenig mehr als ein Konzept. Die beteiligten Unternehmen müssen unter dem Dach der Plattform Industrie 4.0 die Organisation aufstellen und die Technologie entwickeln. Allein das kann mehrere Jahre dauern. Immerhin: Die Initiatoren von Manufacturing-X können Catena-X als Grundlage nutzen – das Ziel sei, „alles, was wiederverwertbar ist, auf die gesamte Fertigungsindustrie zu übertragen“, sagt Georg Kube, der bei SAP die Vermarktung von Produkten in der Industrie verantwortet. Dazu zählten beispielsweise Teile des Programmcodes und des Regelwerks, womöglich sogar die Vereinsstruktur.
Nicht zuletzt gilt es, Maschinenbauer und Industrieunternehmen davon zu überzeugen, die Plattform zu nutzen. Was die mächtigen Autohersteller über ihre Ausschreibungen durchsetzen können, dürfte bei den Maschinenbauern einige Überzeugungsarbeit erfordern.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
plattform auf strandlust-areal?Einen Aussichtsturm an der Maritimen Meile kann sich die Arbeitsgemeinschaft Maritime Meile, kurz ARGE MM, nicht vorstellen. Für eine Plattform auf dem Strandlust-Areal jedoch würde sie sich einsetzen...
Weiterlesen »
Gruner + Jahr startet Plattform rund ums Thema Gesundheit - DWDL.deEtliche Marken von Gruner + Jahr werden eingestellt oder verkauft, aber es gibt auch neue Projekte. Unter dem Titel 'Hello Health' hat der Verlag nun eine neue, digitale Gesundheitsplattform angekündigt.
Weiterlesen »
Fachkräfte: Versorger Lichtblick übernimmt Handwerker-Plattform InstallionDas Start-up Installion betreibt eine Vermittlungsplattform für Handwerker im Bereich erneuerbarer Energie. Ein Energieversorger sichert sich das exklusiv.
Weiterlesen »
Industrie fordert bessere BedingungenErstmals seit 2019 findet die Industrieschau Hannover Messe wieder in vollem Umfang statt. Die Unternehmen rechnen nach der Corona-Krise und den Lieferkettenproblemen mit einer Erholung - und sorgen sich.
Weiterlesen »
Brauchen „bezahlbare Energieversorgung“: Deutsche Industrie nimmt nur langsam Fahrt aufDie globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sinkt weiter. Für 2023 rechnen Experten lediglich mit einem Zuwachs von zwei Prozent.
Weiterlesen »