Helmut Zwickl, ein herausragender Formel-1-Journalist und Buchautor, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Er war bekannt für seine fundierten Texte, sein Fachwissen und seine einzigartige Wortwahl. Zwickl war Wegbegleiter von Stars wie Jochen Rindt, Niki Lauda und Nigel Mansell und bereicherte die Formel-1-Welt mit seinen Berichten und Büchern über Jahrzehnte.
Auf Tuchfühlung mit den Stars: Zwickl 1970 am Österreichring bei Jochen Rindt, rechts Lotus-Chef Colin ChapmanTarga Florio 1969: Zwickl in der Porsche-Box, links Ferdinand Pech, unten mit Sonnenbrille Helmuth Bott, rechts Brian RedmanDas sind traurige Nachrichten aus Österreich: Im Alter von 85 Jahren ist der unvergleichliche Formel-1 -Journalist und Buchautor Helmut Zwickl verstorben, Wegbegleiter von Rindt und Lauda , von Mansell und Berger.
Es war eine Zeit, in welcher die Fahrer mit einer Handvoll Journalisten noch auf Du waren, Zwickl gewann leicht das Vertrauen der Stars wie Rindt, Stewart, Fittipaldi, Andretti & Co., die merkten – dieser Mann weiss nicht nur, wovon er spricht und schreibt, er weiss auch, was man besser nicht schreibt.
Zwickl vermisste die Zugänglichkeit der Stars, die er jahrzehntelang begleitet hatte. Besonders Rindt, Niki Lauda und Nigel Mansell waren ihm freundschaftlich verbunden. Wenn wir gemeinsam in São Paulo zur Interlagos-Rennstrecke hochgefahren sind, kamen wir an einer Brücke vorbei. Unter der Brücke lebten Menschen in Kartonschachteln. Wenn wir im Stau standen und zur Seite blickten, waren wir Auge in Auge mit Menschen, die nicht wussten, wie sie ihr nächstes Essen beschaffen sollen. Wir dagegen wurden dafür bezahlt, rund um die Welt zu fliegen, um von Formel-1-Rennen zu berichten. Von Helmut habe ich gelernt, das nie zu vergessen.
Wir haben uns immer als Seilgefährten verstanden, weil wir wussten – wir können uns in jeder Situation auf den Anderen verlassen und ihm vertrauen. Helmut in Mexiko am Frühstückstisch. Eine aparte Dame bringt einen Teller mit Eiern und Speck und Bohnen, einer Tomate, «the full monty» eines englischen Frühstücks halt.
Zum Glück haben er und ich eine Zeit erlebt, da konnten wir zu einem Formel-1-Fahrer hingehen, einfach so, ihm eine Frage stellen, und wir haben tatsächlich so etwas wie eine brauchbare Antwort erhalten. Einige geben an gewissen Tagen nur noch TV-Interviews, die Zeitungs- und Internet-Journalisten gucken in die Röhre. Da hilft ein Medien-Communiqué des Rennstalls nicht die Bohne. «Heute war ein produktiver Tag», wird da einem Fahrer in den Mund gelegt, wo alle doch sehen konnten, dass er im Allgemeinen hinterherfährt und im Besonderen sein Auto in die Botanik gepfeffert hat.
FORMEL-1 JOURNALIST AUTOR ZWICKL RINDT LAUDA MANSELL
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