Als Horst Köhler 2010 überraschend abtrat, hatte er Tränen in den Augen. Der Rücktritt des ehemaligen Bundespräsidenten bleibt unvergessen. Ein Nachruf.
Horst Köhler war als Bundespräsident unbequem, aber beliebt. In Erinnerung bleiben wird er als einer, der mit einem einzigen Satz bundesrepublikanische Geschichte schrieb.die Hauptstadtmedien überraschend zu einem Statement in seinen Amtssitz Schloss Bellevue ein. Was er zu sagen hatte, war noch überraschender: "Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten – mit sofortiger Wirkung.
Im Oktober 2006 stoppte Köhler das Gesetz zur Privatisierung der Luftraumüberwachung, im Dezember das Verbraucherschutzgesetz. In der Koalition war man über diese Eingriffe in die Gesetzgebung verärgert. Die schwierigste Entscheidung seiner Amtszeit musste Köhler gleich nach einem Jahr im Amt treffen. Am 21. Juli 2005 löste er den 15. Deutschen Bundestag auf und folgte damit Schröders umstrittenen Ansinnen nach einer vorgezogenen Wahl.
Bei einem Abendessen anlässlich Köhlers 80. Geburtstags würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Vorgänger im März 2023 als Anwalt des afrikanischen Kontinents: "Sie sind ein verlässlicher, ein leidenschaftlicher Freund Afrikas." Auch in seinem Kondolenzschreiben an die Witwe Eva Luise Köhler hob Steinmeier das Engagement Köhlers für einen fairen Umgang mit Afrika hervor: "Damit war er der Zeit weit voraus.
Die Kritik gehe so weit, ihm zu unterstellen, er befürworte vom Grundgesetz nicht gedeckte Einsätze der Bundeswehr, sagte Köhler bei seinem Rücktritt. "Diese Kritik entbehrt jeder Rechtfertigung. Sie lässt den notwendigen Respekt für mein Amt vermissen."Um Köhler wurde es anschließend relativ still. Sein Engagement für Afrika und die Entwicklungspolitik setzte er fort.
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