30 Jahre galt der Palast der Republik als DDR-Prestigeobjekt. Nach dem Abriss 2008 wurde an der Stelle das Berliner Stadtschloss errichtet. Eine Sonderausstellung ab Freitag widmet sich nun der Geschichte des Palastes und der Zeit nach der Wende.
Der Palast der Republik wurde 2008 gegen viele Widerstände nach einem Beschluss des Bundestags abgerissen. An seiner Stelle wurde bekanntlich eine Rekonstruktion des Berliner Schlosses errichtet, in die dann das Humboldtforum einzog. Jetzt widmet das Humboldtforum dem Palast der Republik einen ganzjährigen Themenschwerpunkt.
Doch es ist keine reine Nostalgie-Schau, die in den beiden großen Räumen auf insgesamt 1.300 Quadratmetern zu sehen ist.
Man sieht zum Beispiel auf einem Video wie rbb-Reporter Uli Zelle sich auf einem Boot durch das geflutete Gebäude schippern lässt. Dann die Proteste gegen den Abriss und schließlich der Abriss selbst.Im Mittelpunkt stehen persönliche Erinnerungen von Zeitzeug:innen.
Aber es kommen auch Menschen zu Wort, die noch nie dazu zu hören waren, die jahrzehntelang zum Beispiel im Palast-Restaurant gearbeitet haben oder einfache Besucher:innen. Auf einer der "Insel der Erinnerungen", mitten im zweiten Raum kann man ihre Biographien lesen und anhören, was sie zum Palast der Republik zu erzählen haben.
Zumal sich schon eine Gruppe um den Architekten Philipp Oswalt und den früheren Berliner Kultursenator Thomas Flierl zu Wort gemeldet hat, die die Ausstellung als "Zynismus" bezeichnet. Sie sei "ein fadenscheiniges Feigenblatt, solange es nicht zu einer Korrektur der äußeren Erscheinung des Bauwerks kommt".
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