'Die Menschenjagd ist eröffnet': Im Kongo droht ein neuer Völkermord
Die FDLR-Generäle wollten bereits 1994 in ihrer Heimat Ruanda den Plan ausführen, die Tutsi auszulöschen. Doch sie wurden von der Tutsi-Guerilla unter dem heutigen ruandischen Präsidenten Paul Kagame gestoppt und vertrieben. Als Ruandas Hutu-Armee, die 1994 den Völkermord organisiert hatte, nach ihrer Niederlage gegen die ruandische Tutsi-Guerilla in den Kongo floh, verschanzte sie sich dort im Dschungel und in den Bergen der Region Masisi, um sich zu reorganisieren.
Von November 2022 bis Februar 2023 flohen nach amtlichen ruandischen Angaben 4300 kongolesische Tutsi nach Ruanda. Geholfen hat dies alles nichts, im Gegenteil. 2022 nahmen Übergriffe gegen die letzten noch verbliebenen Tutsi in den Masisi-Bergen dramatisch zu. Selbst die Rinderherden der Tutsi-Farmer bleiben nicht verschont. Auch davon gibt es Videos: Kälber mit durchgeschnittener Kehle; Kühe, denen man die Achillessehnen durchtrennt hat. "Die Rinder sind unsere finanzielle Absicherung", erklärt der Sohn eines Tutsi-Farmers.
Bis heute leben in Ruanda rund 72.000 Flüchtlinge aus Kongo, fast alles Tutsi. Manche sitzen seit 1996 in Lagern fest. Eine ganze Generation ist im Exil geboren. Und die Zahlen steigen wieder. Von November 2022 bis Februar 2023 flohen nach amtlichen ruandischen Angaben 4300 kongolesische Tutsi nach Ruanda.Ruandas Armee, die ja aus der Tutsi-Guerilla heraus entstand, fühlt sich gegenüber den M23-Kämpfern wie ein "großer Bruder".
Während sich die Gewaltspirale im Kongo immer weiterdreht, bleibt die UN-Mission MONUSCO, die mit rund 13.000 UN-Blauhelmen im Kongo vertreten ist, erstaunlich passiv. Dabei ist es ihr Mandat, die Bevölkerung zu schützen. "Die UN hat in ihrer Reaktion auf die Drohungen gegen die kongolesischen Tutsi ein hohes Maß an Widersprüchlichkeit gezeigt", mahnt Bojana Coulibaly. Die Sprachwissenschaftlerin aus den USA erforscht den Konflikt.
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